Bernd Thane hat eine anstrengende Woche hinter sich, für ein paar Tage ist er nicht mehr Fußballobmann eines Dorfklubs, sondern Organisator eines großen Spiels.

Tremsbüttel. Parkplätze schaffen, Würstchen kaufen, Helfer einteilen, mit der Polizei die Sicherheitslage besprechen: Heute Abend muss alles stimmen zum Landespokal-Viertelfinale zwischen dem VfL Tremsbüttel und dem VfB Lübeck.

Es soll ein Fußball-Festtag werden in Grün und Weiß, den Farben, die beide Vereine verbinden. Thane erwartet für das Duell des Davids aus der Kreisliga mit dem Goliath aus der Regionalliga 400 Zuschauer, vielleicht sogar ein paar mehr. Nach dem Kreispokalfinale im vergangenen Mai gegen den TSV Trittau ist es für ihn "das zweitgrößte Spiel der Vereinsgeschichte".

An die Sensation, einen Sieg gegen den Titelverteidiger und damit den nächsten Schritt in Richtung DFB-Pokalwettbewerb, mag niemand glauben in Tremsbüttel, in ihren Aussagen haben die Verantwortlichen zwischen Demut und Übermut den Mittelweg gewählt. "Bei diesem Klassenunterschied werden wir wohl nicht viel zu bestellen haben", sagt Thane, "aber auch wir haben Erfolge vorzuweisen, den Kreispokalsieg zum Beispiel oder den Beinahe-Aufstieg in die Verbandsliga vor einem Jahr."

Trainer Günter Schmidt sieht seine Elf gut gerüstet für den frühen Höhepunkt einer Saison, die für den VfL eigentlich erst am kommenden Wochenende mit dem Kreisliga-Auftaktspiel gegen den SV Timmerhorn-Bünningstedt beginnt. "Der VfB kann kommen. Wir sind gut vorbereitet, und Angst haben wir bestimmt nicht", sagte er. Die Spieler haben schon vor Wochen, sobald feststand, dass ein Erstrundensieg gegen den TSV Gudow das große Spiel gegen Lübeck bedeuten würde, bei ihren Arbeitgebern darum gebeten, heute früher Feierabend machen zu dürfen. Anstoß ist um 18 Uhr, die Mannschaft trifft sich deshalb bereits um 16.30 Uhr.

Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat die Begegnung für den frühen Abend angesetzt, damit auch im Fall einer Verlängerung kein Abbruch wegen Dunkelheit droht, in Tremsbüttel haben sie das mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen. "Es ist sicher nicht so, dass wir davon ausgehen, 120 Minuten zu spielen", sagte Schmidt. "Wir wollen Erfahrung sammeln, werden versuchen, unser Tor so lange wie möglich sauber zu halten, ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Zusätzlicher Parkraum für Zuschauer steht am Dorfteich und auf einem Teil des Trainingsplatzes auf der Sportanlage zur Verfügung. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich, der VfL Tremsbüttel verlangt pro Ticket vier Euro (ermäßigt zwei Euro). Trotz der günstigen Preise und der Einnahmeteilung mit Lübeck hofft der Verein auf einen satten Gewinn, nachdem das Erstrundenspiel in Gudow gerade einmal 14 Euro eingebracht hatte. Eine Siegprämie mit der Mannschaft sei noch nicht ausgehandelt, sagte Thane. "Der Verein hat sich in der Vergangenheit aber immer großzügig gezeigt. Da wird so oder so sicher etwas für die Mannschaftskasse übrig bleiben."