Die Stormarner sind über weite Strecken das bessere Team, verlieren jedoch Lars Schmitz nach einer “Notbremse“.

Oststeinbek. Sie hatten diesen etwas überstrapazierten Vergleich bemüht zu dem kleinen, gallischen Dorf, das sich so erfolgreich zur Wehr setzt gegen die scheinbar übermächtigen Römer: Der Oststeinbeker SV aus der 8000-Einwohner Gemeinde am Stadtrand gegen die Großen aus der Metropole Hamburg. Es lief bei der Premiere im Ergebnis dann aber doch alles wie erwartet und nicht wie erhofft, die "Men in Black" verloren das erste Spiel ihrer Geschichte in der Oberliga mit 1:2 (1:1), und was blieb, war die Erkenntnis, dass der Landesligameister das Rezept für den Zaubertrank (noch) nicht gefunden hat.

Ein wenig mag das auch daran gelegen haben, dass Schiedsrichter Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) den Stormarnern in die Suppe spuckte. Diese Meinung jedenfalls vertraten die Offiziellen des OSV nach dem spannenden Duell an der Flurstraße vor 171 Zuschauern, die Mehrheit davon Gästefans. Der Elfmeterpfiff und die Rote Karte gegen Lars Schmitz wegen einer "Notbremse" (66. Minute) sei im Prinzip völlig korrekt gewesen, sagte Trainer Stefan Kohfahl, "aber das erste Foul kam vom Stürmer, das hat er übersehen". Sebastian Sander, der bereits in der zweiten Minute auch das erste Tor für Lurup erzielt hatte, verwandelte sicher zum 1:2.

"Vielleicht haben wir ein bisschen das Lehrgeld eines Liganeulings zahlen müssen", sagte Kohfahl, "so ein Auftakt ist schon frustrierend." Zumal Oststeinbek auch in Unterzahl zumindest ein gleichwertiger Widersacher war und Pech hatte, dass die Gastgeber einen Kopfball von Jeremy Boakye in der Schlussminute auf der Torlinie entschärften. Ähnlich knapp war der starke Gökhan Cihan in der 41. Minute gescheitert, 60 Sekunden nachdem er einen Freistoß von Michael Weiss mit dem Kopf zum Ausgleich ins Netz gelenkt hatte.

"Wir haben uns nicht schlecht verkauft für das erste Spiel in dieser Klasse, hatten mehr Spielanteile, während Lurup auf Konter gelauert hat", sagte Co-Trainer Lothar Strahl. Für den OSV war es erst die zweite Pflichtspielniederlage in diesem Jahr. Am kommenden Freitag schon sollen die ersten Oberligapunkte her, dann gegen den SV Curslack-Neuengamme. Auf heimischem Kunstrasen hat das Team seit fast 15 Monaten nicht verloren.

Oststeinbeker SV: Gößling - Blohm, Schmitz, Boakye, Ildir (80. Akyil) - Weiss, Langer (75. Polat) - Braesen (77. Demir), Ulussoy, Römhild - Cihan.