Der Kreismeister vom RFV Zarpen verpasst mit Willy the Tiger nach einem Abwurf das Stechen des Hauptspringens. Es siegt der Fehmarner Carl-Christian Rahlf.

Ahrensburg. Die Jagd von Willy the Tiger auf Ruhm, Ehre und ein bisschen Preisgeld kam früh ins Stocken, am vierten Hindernis schon fiel eine Stange, aus der Traum von der Nullrunde, vom Stechen. Ärgerlich für Kreismeister Sven Thölke (RFV Zarpen) oben im Sattel des neunjährigen Hannoveraners, mit dem er so viele Erfolge gefeiert hat in dieser Saison. Der Boden sei nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Woche "nicht ganz optimal" gewesen, sagte Thölke, "und ich bin mit zu viel Druck zum Sprung geritten".

Willy the Tiger musste sich schließlich mit Rang drei des S*-Springens als Beute begnügen, anschließend holte sich Carl-Christian Rahlf (Fehmarnscher Ringreiterverein) mit Chelino den Sieg bei der wichtigsten Prüfung der 34. Pferdeleistungsschau des RV Ahrensburg-Ahrensfelde. Zweiter wurde Jordi Sander (PS Granderheide), Bereiter im Stall des international erfolgreichen Springreiters Jörg Kreutzmann in Schretstaken. Sander war im Stechen mit Cher zwar schneller unterwegs als Rahlf, machte aber einen Fehler.

1655 Nennungen, 1000 Pferde auf der Reitanlage Witten, drei Tage lang Pferdesport vom Führzügelwettbewerb bis zur Klasse S: "Jetzt haben wir alle die Nase voll", sagte Pressesprecher Jürgen Schierholz lachend, "wir sind jeden Tag um halb fünf aufgestanden." Doch alle haben es gern getan, das große Interesse gab dem Veranstalter Recht. "Es werden immer mehr Teilnehmer", sagte Schierholz zufrieden. "Da lohnt sich der Aufwand, deshalb freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Turnier."

Gut 500 Zuschauer verfolgten die Höhepunkte am Schlusstag, zum ersten Mal in Ahrensfelde sahen sie auch eine S*-Dressur. Helder Filipe da Silva Carvalho, eines der sportlichen Aushängeschilder des Klubs, hatte die Anregung gegeben, er selbst war dann allerdings nur als Sprecher am Mikrofon an der Prüfung beteiligt. Es siegte Katrin Stolz (RG Hof Barkholz) mit Proud Rocketti. Knapp dahinter nur folgte auf Rang zwei Marissa Behrens vom RFV Stormarnsche Schweiz mit Di Maggio, beide hatten zuvor eine Abteilung der M**-Dressur für sich entschieden.

Auch im S*-Springen fehlte einer der erfolgreichsten Reiter des Ausrichters: Der Ahrensburger Marco Dierk verzichtete, weil ihm zurzeit kein geeignetes Pferd zur Verfügung steht, und doch durfte auch er nach vier Siegen, darunter in einer Prüfung des Holsteiner Masters, zufrieden Bilanz ziehen.

Am Ende gab es dann von allen Seiten Lob für die Organisatoren, auch Thölke stimmte mit ein. "Der Veranstalter gibt sich hier wahnsinnig große Mühe, bietet Wettbewerbe für alle Alters- und Leistungsklassen an", sagte er. "Die Anlage ist zudem günstig gelegen im Zentrum von Stormarn, da kommen alle schnell hin." Trotz nur zwei Reitern im Stechen - Parcoursbauer Dirk Langhoff hatte auf sechs bis sieben gehofft - hielt Thölke auch den Kurs des S*-Springens für angemessen: "Er war auf die Bodenverhältnisse und die Teilnehmer abgestimmt."

Die Helfer setzten sich zum Abschluss zum gemeinsamen Grillen zusammen, und es sah aus, als wollten sie sich jetzt schon für die 35. Pferdeleistungsschau stärken: Das Turnier wird wohl weiter wachsen, viel zu tun für die Organisatoren. Kreismeister Thölke jedenfalls will auch 2010 wieder dabei sein, mit Willy the Tiger immer auf der Jagd nach dem großen Sieg.