Die Arbeit im Trainingslager in Müden an der Örtze hat sich gelohnt für die Fußballer des SSV Pölitz, jeder konnte das sehen beim Vorbereitungsturnier des Kreisligaklubs.

Pölitz. Co-Trainer André Behrens musste seine Mannschaft gar nicht erst selbst loben nach dem 3:1 (1:1)-Triumph im Finale gegen den SV Timmerhorn-Bünningstedt, das übernahm bereitwillig der Gegner. "Spritziger" und "geistig frischer" hätten die Gastgeber auf ihn gewirkt, sagte Coach Sven Schmechel, und sein Team spendete anerkennend Beifall, als SSV-Kapitän Sven Reddig den Wanderpokal der Gemeinde Pölitz gen Himmel stemmte.

Knapp drei Wochen vor dem Saisonstart in der Kreisliga sind beide Klubs noch ein gutes Stück voneinander entfernt. Wenn die Punktrunde erst läuft, meinen viele, könnten sie direkte Konkurrenten im oberen Tabellendrittel werden. Von Timmerhorn wird das als Vizemeister ohnehin erwartet, wenn sich auch die Hoffnung auf Neuzugänge am Schäferdresch nicht erfüllt hat. In Pölitz schüren gute Transfers und die Rückkehr von Hans-Hermann Lampe die Hoffnungen. "Wir haben uns qualitativ verbessert", sagte Behrens nach dem gelungenen Finalauftritt. Torschützen waren Oliver Poggenberg (18. Minute), Nils Rodewald (60.) und Jörg Hoppe (85.). Sven Bischkopf, nach monatelanger Verletzungspause praktisch ein Neuzugang für Timmerhorn, gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (23.). Bischkopf hatte neben Philip Radbruch bereits im Halbfinale gegen den Titelverteidiger VfL Oldesloe bei einem Gegentreffer von Jan-Hendrik Jobmann für einen 2:1-Sieg gesorgt.

Die Kreisstädter schlossen das Turnier auf dem letzten Platz ab, auch gegen den TuS Lübeck (Kreisliga) verlor der Verbandsliga-Dritte der Vorsaison überraschend mit 2:3. Eine Aufholjagd im zweiten Durchgang endete nach Toren von Jobmann per Elfmeter und Afrim Osmani. "Das Ergebnis spielt für uns keine Rolle, weil im ersten Spiel elf und im zweiten neun Mann fehlten", sagte Ligaobmann Marco Thiess, "unser Auftreten war aber enttäuschend." Gerade von Spielern aus der zweiten Reihe habe er mehr erwartet. "Sie hätten sich empfehlen können, aber da war keine Laufbereitschaft, kein Zweikampfverhalten", so Thiess: "Die Gewinner sind diejenigen, die gefehlt haben."

Die Pölitzer Turnierverantwortlichen registrierten einen deutlichen Rückgang des Zuschauerinteresses. "Das war absolut enttäuschend, und wir haben keine Ahnung, woran es lag", sagte Klubchef Sebastian Fojcik. "Da müssen wir uns für die Zukunft etwas einfallen lassen."

Sportlich lief aus Sicht der Gastgeber (fast) alles optimal: Auch im Turnier der zweiten Mannschaft setzten sie sich vor dem Rümpeler SV und JuS Fischbek durch. Die schwere Verletzung des Pölitzers Simon Szelepusa, der sich einen Schienbeinbruch zuzog, überschattete den Triumph jedoch.