Zum großen Festball am 5. September soll endlich auch die Chronik fertig sein, ein Heft voller Daten und Fakten über den SV Preußen Reinfeld. Die Verantwortlichen arbeiten fieberhaft an dem Werk zum 100. Jahrestag der Vereinsgründung, kurz vor Drucklegung müssen sie der Geschichte nun noch ein Kapitel hinzufügen.

Reinfeld. Sie könnten es "Die Schmach vom Bischofsteicher Weg" nennen oder einfach "Der Untergang".

Um es positiv zu sagen: Zumindest ist es ein denkwürdiges Jubiläum, so viel kann man jetzt schon feststellen nach dem Freundschaftsspiel der Reinfelder Verbandsliga-Fußballer vor 150 Zuschauern gegen den Hamburger SV II (Regionalliga). So unvorstellbar schwach spielte der SV Preußen in dieser Partie, die immerhin Teil des Festprogramms war, dass den Hamburgern vermutlich sogar die Pappkameraden aus dem Training härtere Gegenwehr geleistet hätten. Als endlich Schluss war, stand es 0:15 (0:8), und dass kurz darauf ein Wolkenbruch den Sportplatz unter Wasser setzte, passte irgendwie zu dieser Blamage höchster Kategorie.

Trainer Matthias Krienke fand dann doch noch einen positiven Aspekt. "Timo Kutschke hat durchgespielt", sagte er, der Torjäger ist der große Hoffnungsträger beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison. Ansonsten gab es Entschuldigungsversuche für einen Auftritt, der nicht zu entschuldigen war: Der Gegner spiele zwei Klassen höher, für die Stormarner sei es die vierte Partie in fünf Tagen gewesen. Das mag einiges erklären, und doch muss sich der Verein dann zumindest Fragen nach seiner Terminplanung gefallen lassen.

An den beiden Tagen zuvor war es besser gelaufen für den SV Preußen, Zweiter Platz beim Vorbereitungsturnier des FC Dornbreite um den Confima-Cup. Im entscheidenden Gruppenspiel hatte die Krienke-Elf gegen die Gastgeber nach einem 0:2-Rückstand noch ausgeglichen, im Finale ein 2:0 gegen die A-Junioren des VfB Lübeck verspielt und in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:3-Endstand kassiert. Einen Sonderpreis gab es für Ommeed Sindi: Reinfelds beweglicher Mittelfeldmann wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.