Ahrensburg. Im Training kommt Lisa Ponomar manchmal mehr ins Schwitzen als in den Tagen von Henstedt-Ulzburg: Landesmeisterschaften im Tennis, aber der Weg zum Titel war für sie nur ein Spaziergang. 6:1, 6:2 im Finale der Juniorinnen U 12 gegen Lena Plettenberg (TG A./Henstedt-Ulzburg), der letzte von vier klaren Siegen, nun ist es für Lisa an der Zeit, sich wieder wichtigeren Aufgaben zuzuwenden.

"Lisa ist ein Ausnahmetalent. Es war ihre Pflicht, in dieser Altersklasse zu gewinnen", sagte Bezirkstrainer Ole Wiederhold. "Sie hätte bei den Juniorinnen U 14 spielen müssen, um nicht völlig unterfordert zu sein. Auch gegen die älteren Mädchen wären ihre Siegchancen in meinen Augen gut gewesen." Doch Dimitri Ponomar, Lisas Vater und Trainer, war anderer Meinung: "Sie wäre auf lauter Spielerinnen getroffen, gegen die sie in den vergangenen vier Jahren immer gespielt hat", sagte er.

Ponomar wollte seine Tochter in der Altersklasse U 16 starten lassen, erhielt für die erst zwölf Jahre alte Lisa vom Turnierausschuss dafür jedoch keine Genehmigung. Ponomar: "Diese Entscheidung habe ich akzeptiert." Die Konsequenz: Die Ahrensburgerin von den Tennisfreunden Ahrensfelde machte mit ihren gleichaltrigen Gegnerinnen kurzen Prozess.

Für ein Talent wie sie haben die Landesmeisterschaften ohnehin keine Priorität, ihre Konzentration gilt zwei internationalen Turnieren in Ulm und Barcelona. Ponomar möchte Lisa auf die Wettbewerbe bestmöglich vorbereiten, insofern kam der Start in der Klasse U 12 für ihn nicht ungelegen: "So hatten wir die Möglichkeit, zwischendurch zu trainieren. Hätte sie gegen die stärkeren U-16-Juniorinnen gespielt, wäre das wegen der Belastung nicht möglich gewesen."

Mit Valerie Riegraf (TSV Glinde) und Marlene Nitsch (TSV Reinbek) erreichten zwei weitere Stormarner Nachwuchstalente in der gleichen Altersklasse das Halbfinale. Das Spiel um Platz drei entschied die ein Jahr jüngere Valerie mit 6:1, 2:6, 6:1 für sich. "Valerie hat hervorragend gespielt und ihre Sache sehr gut gemacht", sagte Wiederhold, der viermal pro Woche mit der Elfjährigen trainiert. "Sie hatte vorher zweimal knapp gegen Marlene verloren, jetzt hat sie es endlich gepackt. Sie hat sehr solide und mental stark gespielt."

Erfolgreich war auch Tobias Schümann (THC BW Bad Oldesloe) bei den gleichaltrigen Junioren. Ungesetzt sicherte er sich den dritten Platz. Im Viertelfinale profitierte er allerdings nach verlorenem ersten Satz (5:7) und 1:2-Rückstand im zweiten Durchgang von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Valerij Nasridinov (SC Rönnau). Im Spiel um Platz drei bewies Tobias dann aber, zu Recht so weit gekommen zu sein. In drei Sätzen kämpfte er den an Position drei gesetzten Magnus Behringer (TC BG Eckernförde) nieder.

Im Gegensatz zu den Jüngsten konnten die Stormarner Spieler in den Altersklassen U 14 und U 16 keine vorderen Plätze erspielen. Für Wiederhold liegt der Grund darin, dass einige gute Spieler aus dem Bezirk nicht an den Landesmeisterschaften teilnahmen: "Carolin Schmidt beispielsweise hätte bei den Juniorinnen U16 zu den Topfavoriten gezählt", sagte er.