Dieser Tag mochte so gar nicht in die Bilderbuchkarriere der Julia Mestern passen, der Vielseitigkeitsreiterin, die bekannt dafür ist, eine Erfolgsgeschichte an die andere zu reihen.

Neritz. Dass es irgendwann auch einmal traurige Kapitel geben würde, war der 32-Jährigen stets bewusst. "Und nun ist es natürlich trotzdem sehr schade, dass es ausgerechnet hier passieren musste", sagte sie nach dem CHIO in Aachen. Im letzten Teil der internationalen Drei-Sterne-Prüfung weigerte sich ihr Hannoveraner Schorsch, Hindernis Nummer 23 vorschriftsmäßig zu überspringen, und so stand das Paar in der Ergebnisliste am Ende ganz unten in der Reihe derer, die das Ziel nicht erreicht haben.

Zumindest war die Ursache schnell gefunden, am zweiten Hindernis schon hatte Schorsch bei der Landung ein Eisen verloren und sich den Huf geprellt. "Ich habe das leider nicht mitbekommen, sonst wäre ich schon viel früher ausgestiegen", sagte Mestern. "Das Eisen war einfach zu früh weg, um die Prüfung trotzdem beenden zu können."

Bitter für die Stormarnerin, denn nach einer guten Dressur (42,50 Minuspunkte) und einem Abwurf im Springen hatte sie in dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld an siebter Stelle gelegen. "Die Chance war da, richtig einen hinzulegen und alle zu schocken", sagte Mestern. Wäre sie im Gelände wie so oft fehlerfrei und im Zeitlimit geblieben, hätte sie am Ende sogar Rang zwei belegt.