“Das ist eine Riesenchance für mich“, sagt der 20-Jährige. “Wie es jetzt weitergeht, liegt nur an mir selbst.“

Ahrensburg

Maximilian Ginders hatte andere Pläne für die Zeit nach seinem Zivildienst, er wollte Veterinärmedizin studieren, aber das muss jetzt erst einmal warten. Für ihn hat das Leben eine Geschichte geschrieben, von der andere Sportler träumen, eine Geschichte, die viel mit Zufällen zu tun hat und ein bisschen mit Glück. Und an deren Ende die Tinte unter einem Vertrag als Profi-Handballer beim HSV Hamburg trocknet.

Vor einem Jahr kam Ginders von Borussia Mönchengladbach zum Ahrensburger TSV, 50 Tore in 17 Einsätzen gelangen dem 1,96 Meter langen Rückraum-Hünen in der vergangenen Saison für das Oberligateam. "Jetzt zum HSV zu wechseln ist für mich eine Riesenchance", sagt er, seine ersten Eindrücke sind positiv. Zweimal hat er beim Bundesliga-Vizemeister trainiert, bevor sich die HSV-Stars in den Sommerurlaub verabschiedeten. "Das sind alles sehr sympathische Leute, überhaupt nicht abgehoben", sagt Ginders, und als die beiden Einheiten gelaufen waren, hatte er Coach Martin Schwalb offenbar überzeugt. "Er ist ein großes Talent, das wir längerfristig an den Verein binden wollen", sagt HSV-Sportchef Christian Fitzek.

Im Training mit den Profis will Ginders sich weiterentwickeln, sich über die Oberligamannschaft des HSV für Einsätze empfehlen. "Er ist sehr ehrgeizig und bringt den Körper mit", sagt ATSV-Trainer Tilo Labs, "trotzdem kam diese Entwicklung für uns überraschend." Eine Vereinbarung über einen Wechsel Ginders' zum Zweitbundesligaklub VfL Bad Schwartau mit Zweitspielrecht für Ahrensburg lag praktisch unterschriftsreif vor.

Es kam dann anders, Ginders bestritt mit Schwartau ein Trainingsspiel gegen den HSV, "ich hatte einen ziemlich guten Tag erwischt, habe gezeigt, was ich kann. Dass sich alles so ergeben hat, war letztendlich auch Glück", sagt er. Auf diesen Faktor aber will sich Ginders in Zukunft lieber nicht verlassen, er vertraut auf sein Können: "Wohin meine Entwicklung beim HSV geht, liegt nur an mir selbst."

Das Studium wird er nachholen, aber Ginders hat keine Eile damit. Erst will er der Geschichte seiner Handballkarriere möglichst viele Kapitel hinzufügen.