Der Vatertag hat auch in Reinfeld seine Spuren hinterlassen, nicht zu übersehen gestern im Stadion am Bischofsteicher Weg.

Reinfeld - Ein gewöhnungsbedürftiges Muster überspannte den Sportplatz des SV Preußen, drei Mittellinien und auf jeder Seite zwei Grundlinien im Abstand von nur einem Meter, aufgetragen für ein Kleinfeldturnier an Himmelfahrt. Aus diesem Labyrinth suchten die Stormarner den Ausgang Richtung Klassenverbleib vergeblich.

Mit dem 0:3 (0:2) gegen AKM Lübeck hat die Mannschaft sich selbst geschadet, obwohl die Ausgangsposition nach wie vor glänzend ist, denn ein Punkt nur fehlt aus zwei verbleibenden Partien. Dem Kreisnachbarn TSV Bargteheide aber hat Reinfeld die Unterstützung mit einer indiskutablen Leistung verweigert, das tat auch Trainer Matthias Krienke leid - er sprach von einem "desolaten Auftritt" seiner Elf.

Zweimal fehlten nur ein paar Zentimeter zum Erfolg, als Ommeed Sindi den Innenpfosten traf (55. Minute) und als Emre Gülünoglu aus kurzer Distanz über das Tor köpfte (88.). Mehr nennenswerte Offensivaktionen kamen nicht von den Gastgebern, deren Torjäger Timo Kutschke nach wie vor unter den Folgen seiner Knieoperation leidet, völlig wirkungslos blieb und das Feld nach einer Stunde schon verließ. Doch weder der für ihn in die Partie gekommene Marco Müggenburg noch der zuvor für den verletzten Oliver Heinemann eingewechselte Falk Rosin vermochten das lahmende Angriffsspiel der im ersten Durchgang ohne Torschuss gebliebenen Preußen zu beflügeln.

Abgeklärt nutzten die Gäste die erschreckenden Mängel in der Reinfelder Abwehr aus, schlugen in den entscheidenden Momenten eiskalt zu. Christof Bornemann traf nach einem Eckstoß völlig ungedeckt mit einem sehenswerten Volleyschuss ins Netz (32.), Süleyim Özdemir nach einer Freistoßvorlage mit dem Hinterkopf (38.).

Samyan Malla setzte mit dem 0:3 den Schlusspunkt und schreckte kurz darauf Spieler und Zuschauer auf, als er auf dem Platz urplötzlich zusammenbrach. Erst nach minutenlanger Behandlungspause gab es Entwarnung. Erste Diagnose: Verdacht auf Gehirnerschütterung als Folge eines Zusammenpralls Mallas mit Torwart Christian Rönnfeld.

Die überraschende Niederlage nach zuletzt ansprechenden Leistungen war der negative Höhepunkt eines schwarzen Tags für den SV Preußen, an dem die zweite und dritte Mannschaft aus der Kreisliga und der Kreisklasse B abstiegen. Dem Verbandsligateam wird ein ähnliches Schicksal erspart bleiben, da ist sich Krienke auch nach der vielleicht schwächsten Saisonleistung sicher. "Was wir heute geboten haben, ist für mich unerklärlich. Aber irgendwo werden wir diesen einen noch fehlenden Punkt schon holen", sagte er. Der Weg in Richtung Klassenverbleib führt für die Reinfelder an den letzten beiden Spieltagen über den Sereetzer SV und Rot-Weiß Moisling. (söb)

SV Preußen Reinfeld: Rönnfeld - M. Beeck - Tobias Kutschke, Heinemann (44. Rosin) - Gülünoglu, Mehlfeld (46. Rannow), Sindi, Döhring, A. Kutschke - Zeka, Timo Kutschke (61. Müggenburg).