Die Hockeyherren feiern mit einem 7:1 im Verfolgerduell gegen den Klipper THC II ihren höchsten Sieg der Saison. Begeisterung war groß.

Ahrensburg. Applaus brandete auf, und kein Zuschauer ging nach Hause, ohne der Mannschaft persönlich gratuliert zu haben. Die Spieler also formierten sich zu einer langen Reihe und klatschten mit jedem Fan einzeln ab, so gelöst war die Stimmung lange nicht mehr am Ostring. Das 7:1 (3:0) im Verfolgerduell der Ersten Verbandsliga gegen den Klipper THC II war der höchste Saisonsieg für die Hockeyherren des THC Ahrensburg, deren Chancen auf den zweiten Tabellenplatz nun exzellent sind. Ob das zum Aufstieg in die Oberliga reicht, hängt von der Konstellation in den höheren Spielklassen ab. Im Moment sieht es gut aus für die Stormarner.

Das Rätsel, warum es immer wieder gegen Klipper so perfekt klappt, werden die Ahrensburger wohl nicht mehr lösen. "Keine Ahnung", sagte Spielertrainer Florian Führer, an einem "THCA-Trauma" der Gäste kann es jedenfalls kaum gelegen haben. Die Hamburger traten personell im Vergleich zum Hinspiel deutlich verändert an, und schon damals war das Resultat mit 6:0 ungewöhnlich deutlich ausgefallen.

Die Gastgeber, deren markantestes Merkmal an anderen Tagen die Vielzahl vergebener Chancen ist, beeindruckten mit einer auffällig hohen Effizienz. Nur bei einem Fehlversuch von Nico Hansen kurz vor Schluss rauften sich alle die Haare. Ein noch höherer Sieg wäre des Guten dann aber auch zu viel gewesen. Als Hauptverantwortlicher für die Tore spielte sich Nils Engler in den Vordergrund, er ersetzte vorn den verletzen Rodin Duchow und traf dreimal. Tobias Kleinke glückte ein Doppelpack, außerdem waren Hansen und Debütant Tim Borsutzky erfolgreich und krönten so die starke Mannschaftsleistung des THCA.

"Es hat Spaß gemacht, weil sich alle reingehängt haben", sagte Führer, dessen Laune sich vor der Partie noch in regelmäßigen Abständen verschlechtert hatte. Ein Spieler nach dem anderen meldete sich ab, neben Duchow auch Lennart Schlichtmann, Nicolaus Hein und Jan Neuber. Der Coach selbst und Olaf Elling gingen angeschlagen in die Partie, mussten auf Sprints verzichten. Entsprechend war die Taktik, gegen den punktgleichen Tabellendritten zunächst abwartend zu agieren, um nicht zu früh alle Kräfte zu verschwenden. Elf Minuten dauerte es bis zur Führung, nach 25 Minuten war die Begegnung beim Stand von 3:0 praktisch entschieden.

Die Sorgen aber werden nicht geringer, auch wenn die Verletzten bis zum Gastspiel am 3. Juni beim THC Altona-Bahrenfeld Zeit zur Erholung haben. Engler, gegen Klipper auffälligster Mann, wird zwei der verbleibenden drei Partien aus beruflichen Gründen versäumen, hat Schicht im Krankenhaus. "Es kommen noch schwierige Aufgaben", mahnte daher Führer, dessen Team sich in dieser Saison bislang allerdings weitgehend schadlos hielt: Neun Siege, Niederlagen gab es nur gegen den Spitzenreiter HC St. Pauli.

Dass der Topfavorit noch einzuholen ist, glaubt selbst bei den sonst so optimistischen Ahrensburgern niemand so recht. "Es ist eher unwahrscheinlich, dass die noch einmal patzen", sagte Führer. "Der Sieg war vor allem wichtig, um vor Klipper zu bleiben." Was am Saisonende passiert, ob also Rang zwei zum Aufstieg reichen würde, ist für den Coach erst einmal zweitrangig, die Sportmathematik nicht eben sein Lieblingsfach. "Ich kenne die Regel, dass man als Meister aufsteigt", sagte er. "Alles Übrige können andere Leute ausrechnen." Führer wäre freilich der Letzte, der sich nicht freuen würde, wenn das Ergebnis stimmt.