Die 120 Zuschauer fühlten sich gut unterhalten und klatschten Beifall nach dem Spiel, aber wie das so ist im Fußball, haben Publikum und Trainer häufig unterschiedliche Vorstellungen.

Steinburg. Hans-Friedrich Brunner musste deshalb auch ein paar kritische Anmerkungen machen nach dem 3:3 (2:1) des SV Eichede beim Preetzer TSV, es ging mal wieder um die Abwehr. "Vorne hui, hinten pfui", sagte der SVE-Chefcoach, "das zieht sich ja schon durch die ganze Saison." Die Steinburger bleiben trotz ihres sechsten Remis Tabellenvierter der Schleswig-Holstein-Liga.

Es war aber nicht nur Unvermögen, das die Gäste kurz vor Schluss noch zwei Punkte kostete. Pech kam dazu, als Jacob Rienhoff zehn Minuten vor Schluss mit lädiertem Knöchel vom Feld humpelte, Brunner hatte zu diesem Zeitpunkt schon dreimal getauscht. In Unterzahl ließ Eichede noch genau eine Torchance zu - und die nutzte Torven Ziehmer in der 89. Minute zum Ausgleich. Der Preetzer wurde so zum Mann des Tages, denn er hatte zuvor bereits das 1:0 (3. Minute) und das 2:2 (49.) für sein Team erzielt.

"Das ist unglücklich gelaufen für uns", sagte Brunner nach seinem letzten Auswärtsspiel mit dem SVE. "Die Mannschaft war sehr engagiert, hat gut nach vorn gespielt, aber hinten zu viele Fehler gemacht." Von großer Wichtigkeit war die Partie freilich nicht, einen höheren Stellenwert hat der Saisonabschluss im heimischen Ernst-Wagener-Stadion am Sonnabend gegen den SV Todesfelde. Es wird nach vier Jahren Brunners Abschied, und mit Christian Rave, Lasse Bork, Jasper Kröhnert, Sönke Meyer und Danny Schramm endet auch für einige Spieler die Zeit bei dem Dorfklub.

Fabian Kolodzick hingegen bleibt in Eichede, und dass er der Mannschaft nach einer für ihn vollkommen verkorksten Saison in Zukunft wieder als Torjäger helfen könnte, deutete er in Preetz erneut an. Erst schoss er das 1:1 (13.), später auch das 3:2 (56.), zwischendurch traf André Kossowski zur Pausenführung (40.). Die Stormarner waren so überlegen, dass sie noch häufiger hätten treffen müssen im ersten Durchgang. "Ein 3:1, da wäre der Drops gelutscht gewesen", sagte Brunner.

In der letzten Trainingswoche bekommt nun auch Physiotherapeut Rolf Wolff wieder ordentlich zu tun, denn nicht nur Rienhoff verletzte sich in Preetz. Zuvor war bereits Lars Zimmermann, sein Nebenmann in der Innenverteidigung, mit Schmerzen ausgeschieden.

SV Eichede: Venz - Fischer, Jacob Rienhoff, Zimmermann (76. Jan-Ole Rienhoff), Koops (46. Wagner) - Buchholz, Rave - Kossowski, Maltzahn, Sebastian Meyer - Kolodzick (68. Schmidt).