Der frühere Bundesligacoach Marc Köpp und Ex-Nationalspielerin Katharina Kühn wollen Ahrensburger TSV in der Jugendbundesliga etablieren.

Ahrensburg. Es war nur ein kurzer, kaum merklicher Moment, den Marc Köpp beim Betreten der Sporthalle Reesenbüttel inne hielt, um einen ersten Eindruck seiner neuen Wirkungsstätte aufzusaugen. Und der Gesichtsausdruck des zukünftigen Trainers der U 17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV verriet: ihm gefiel, was er da sah. Zum Try Out, einem offiziellen Vorspieltermin für die kommende Saison, erschien nicht nur der fast komplette bisherige Kader, auch ein paar neue Spielerinnen kamen, um ihre spielerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Basketballabteilung des Ahrensburger TSV schwerpunktmäßig in der Nachwuchsarbeit, und für die kommende Saison scheint dem sportlichen Leiter Stefan Möller mit der Verpflichtung von Marc Köpp als Cheftrainer für die bislang in der weiblichen Nachwuchs-Bundesliga (WNBL) spielende Mannschaft ein richtiger Coup gelungen zu sein. Der in Blankenese wohnende Köpp ist ehemaliger Damen-Bundesligatrainer des SC Rist Wedel und der BG Dorsten. 2001 war er in der Bundesliga zum Trainer des Jahres gewählt worden.

Und er kommt nicht allein. Als Co-Trainerin wird ihm die 70-fache Ex-Nationalspielerin und dreifache Deutsche Meisterin Katharina Kühn zur Seite stehen. Die beiden kennen sich sehr gut, die 31-Jährige hat unter Köpp viele Jahre trainiert und zusammen mit ihm beim SC Rist Wedel ihre größten sportlichen Erfolge feiern können.

"Als Stefan Möller mich fragte, ob ich wieder als Trainer arbeiten möchte, musste ich nicht lange nachdenken. Da halte ich es mit Oscar Wilde, der einmal schrieb: Versuchungen soll man nachgeben, wer weiß, ob sie wiederkommen", sagte Köpp, der sich in den vergangenen Jahren vom Geschehen an der Seitenlinie weitgehend zurückgezogen hatte. Selbst aus der Distanz hat er die Nachwuchsarbeit beim Ahrensburger TSV nie ganz aus den Augen verloren. "Das Umfeld eines Vereines ist eine ganz wichtige Basis im Jugendbasketball, hier in Ahrensburg sind gute, engagierte Leute am Ruder, viele hilfsbereite Eltern, die ihre Kinder unterstützen und vor allem auch Sponsoren, die den Wert einer vernünftigen Basisarbeit schätzen", sagte der 43-Jährige.

Katharina Kühn bereitet sich auf einen Wechsel vom Spielfeld auf den Trainerstuhl vor, möchte in naher Zukunft ihren Trainerschein machen. "Ich bin unter Marc basketballerisch aufgewachsen, habe spontan zugesagt als er mich fragte, ob ich mit ihm nach Ahrensburg gehe", sagte die Hamburgerin, die in Othmarschen lebt. Sie wolle ihr Wissen und ihre Erfahrung an jüngere Spielerinnen weitergeben, darüber hinaus aber auch eine gewisse Vorbildfunktion ausüben. Die bewundernden Blicke der U 17-Spielerinnen bei der Begrüßung ließen bereits erahnen, dass ihr das schon im Ansatz gelungen war.

Die Premierensaison 2011/2012 in der Jugendbundesliga war für die Ahrensburgerinnen alles andere als erfolgreich. Als Tabellenletzter gingen sie in die Play Downs und verloren dort alle Partien. Spielerisch waren sie der Konkurrenz nur selten gewachsen. Das soll sich nun ändern. "Natürlich muss ich die Mannschaft erst einmal kennenlernen, aber mittelfristig wird es wichtig sein, nicht mit Taktik, sondern mit Kondition und Technik Erfolg zu haben", sagte Köpp. Denn was nütze das beste System, wenn die Mädchen nicht werfen können.

Das neue Trainerteam muss schnell eine starke Mannschaft auf die Beine stellen. Um auch in der kommenden Saison in der Jugendbundesliga spielen zu können, haben die Stormarnerinnen noch eine Hürde zu überwinden. Als einer von drei Absteigern müssen sie sich mit insgesamt acht Neubewerbern bei einem Qualifikationsturnier um die noch fünf freien Plätze auseinandersetzen. Gespielt wird in einer Dreiergruppe und zwei Vierergruppen. Die Ahrensburgerinnen spielen am 24. Juni in der Dreiergruppe gegen den BBZ Opladen und die ISR Angels Braunschweig/Wolfenbüttel, die beste der drei Mannschaften ist für die Jugendbundesliga qualifiziert. Der Ahrensburger TSV bewirbt sich darum, das Turnier ausrichten zu dürfen.