Hockeyherren des THC Ahrensburg sind nach 0:3 gegen Alster II in akuter Abstiegsnot

Ahrensburg. Torlos, wortlos, ratlos, das ist die Situation beim Oberligaklub THC Ahrensburg vier Spieltage vor dem Ende der Saison. In der Offensive herrscht Flaute, deshalb ist das Flaggschiff des Stormarner Hockeys in den Abstiegsstrudel getrieben, gegen dessen Sogwirkung sich die Mannschaft mit wachsender Verzweiflung stemmt. "Ehrlich gesagt fällt mir auch nicht mehr viel ein, was ich machen könnte", sagte Trainer Florian Führer. "Am Schusskreis kombinieren wir uns entweder zu Tode, oder wir vergeben die besten Chancen."

Spiel beim Marienthaler THC am Sonntag ist schon die letzte Chance

Die Konsequenz am jüngsten Doppelspieltag waren ein 0:3 (0:2) beim Tabellendrittletzten Der Club an der Alster II und ein 0:6 (0:2) gegen den Spitzenreiter TTK Sachsenwald, schweigend verließen die meisten Spieler danach das Feld. Das Kellerduell am Sonnabend (14 Uhr, Bei den Tennisplätzen) auswärts gegen den Vorletzten Marienthaler THC ist im Abstiegskampf schon die letzte Chance.

Vier Spiele lediglich noch, sechs Punkte Rückstand, in dieser prekären Lage wollen die Ahrensburger enger zusammenrücken und letzte Kräfte mobilisieren. "Wir hatten schon Phasen in dieser Saison, in denen jeder einen Schuldigen gesucht hat", sagte Führer. Jetzt ist der Zusammenhalt wieder da, das Team intakt."

Der Abstieg wäre ein Unfall, niemand hatte vor Saisonbeginn damit gerechnet beim THCA. Manch Routinier will am Ende der Serie seine Karriere beenden. Falls es nicht klappen sollte mit dem Klassenverbleib, werden nun wohl doch alle bleiben. Führer: "Wir wollen dann gemeinsam dafür sorgen, gleich wieder hochzukommen." Außer ihrer Geschlossenheit aber haben die Stormarner kaum Argumente im Moment, da sie mit einem Sieg, einem Unentschieden und acht Niederlagen Tabellenletzte sind. "Ich schätze uns trotzdem stärker ein als Marienthal", sagte Führer. "Unser Optimismus ist ungebrochen, wir sind motiviert, lassen uns nicht hängen, haben den Kampfgeist." Doch selbst ein Erfolg gegen den MTHC würde lange noch nicht genügen, Ahrensburg wäre zusätzlich auf fremde Hilfe angewiesen.

Ein frühes Tor könnte viel helfen am Sonnabend, Selbstvertrauen geben. "Gegentreffer verunsichern uns schon lange nicht mehr, aber sobald wir vorn wieder zwei Großchancen vergeben haben, geht das Zittern los", sagte Führer. Gegen den Club an der Alster II hatten die Gäste das Pech, dass Rodin Duchow die Querlatte traf, sonst wäre manches vielleicht besser gelaufen.

Beim Gegner zeigte der ehemalige Bundesligaspieler Benedikt Sperling, wie man Chancen eiskalt nutzt. Sein Doppelpack war schon im ersten Durchgang die Vorentscheidung. Sogar gegen Spitzenreiter Sachsenwald waren die Stormarner zunächst spielbestimmend, doch als der erste Treffer auf der andere Seite fiel, nahm das Unglück bald einen Lauf.

Gegen den Marienthaler THC fällt mit Jan Neuber ein wichtiger Mann aus, davon abgesehen können die Ahrensburger in Bestbesetzung in das Sechs-Punkte-Spiel gehen. Gewinnen die Gäste, haben sie zwar noch immer drei Zähler Rückstand, aber den Vorteil des etwas einfacheren Restprogramms auf ihrer Seite.

Trainer Führer verordnet seinem Team "kontrollierte Offensive"

Während der MTHC unter anderem noch gegen Sachsenwald ran muss, ist für die Stormarner der Auftritt beim Tabellendritten Hamburger Polo Club die kniffligste der verbleibenden Aufgaben. Die übrigen Partien gegen den 1. Kieler HTC und den Uhlenhorster HC III tragen sie zu Hause aus.

Führer will seiner Mannschaft eine "kontrollierte Offensive" verordnen, das war ja einst auch das Erfolgsrezept von Fußballtrainer Otto Rehhagel. "Wir dürfen uns nicht auskontern lassen", mahnte der Coach. "Es sind 70 Minuten Zeit, dieses Spiel zu gewinnen." Doch siegt am Ende der Gegner aus Marienthal, sind die Ahrensburger schon an diesem Sonnabend nicht mehr nur torlos, wortlos, ratlos - sondern auch hoffnungslos.