Die Bezirksliga-Fußballer haben damit kaum noch Chancen auf den Aufstieg

Barsbüttel. Der Fußball-Bezirksligaklub Barsbütteler SV ist mit seinem Einspruch gegen die Wertung des 1:0-Sieges von Tabellenführer TuS Aumühle-Wohltorf gegen den SV Nettelnburg-Allermöhe gescheitert und hat nun kaum noch Chancen auf den Aufstieg in die Landesliga. Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) habe den Antrag der Stormarner wegen eines Formfehlers abgelehnt, sagte Trainer Oliver Zapel. Der BSV beschuldigt Aumühle, Sozialbeiträge für den Vertragsamateur Orhan Baskir nicht abgeführt und damit gegen die Spielordnung verstoßen zu haben (wir berichteten).

Zapel kritisierte, dass der Verband die Einhaltung der Bestimmung nicht ausreichend kontrolliere. "So ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet", sagte er. Wenn Vereine ihre Neuzugänge Amateurverträge unterschreiben lassen, müssen sie an den abgebenden Klub keine Ablösesumme überweisen. Zugleich verpflichten sie sich aber zur Zahlung von Sozialabgaben. Andernfalls erlischt die Spielgenehmigung. Als Nachweis gegenüber dem Verband genügt eine Glaubhaftmachung des Vereins. Zapel: "Die Beweislast, dass in Aumühle etwas nicht stimmt, wird vom Verband auf uns abgewälzt, statt Belege der zuständigen Stellen einzufordern."

HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner verwies darauf, dass es sich um eine Regelung des DFB handle. "Wenn ein Verein angibt, von einem Vergehen zu wissen, muss er es auch beweisen können. Wir sehen uns nicht als Kontrollinstanz für die Abführung von Sozialabgaben", sagte er. Dass Vereine glaubhaft machen müssten, die Zahlungen zu leisten, bedeute bereits, dass im Fall von Falschangaben "Verantwortliche sich strafbar machen", so Marschner: "Diese Regelung dient als Hemmschwelle. Unsere Erfahrung zeigt, dass sie funktioniert. Einzelfälle, in denen betrogen wird, können wir nicht ausschließen, aber daran würde auch eine andere Form der Kontrolle nichts ändern." Der TuS Aumühle hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Zapel sagte, er erkenne die sportliche Leistung des Konkurrenten an, sehe sein Team aber als Betrugsopfer. Die letzte Chance, noch in die Aufstiegsrunde einzuziehen, ist ein Sieg zum Saisonabschluss am Sonntag (15 Uhr, Soltausredder) gegen Croatia bei einer gleichzeitigen Niederlage des Tabellenzweiten GSK Bergedorf gegen den SC Europa.