Mit Jennifer Struve, Silke Walter und Clara Schwartz spielen bereits drei 14-Jährige in der Basketball-Damen-Mannschaft

Ahrensburg. Die Anzahl der Damen-Basketballmannschaften in Schleswig-Holstein ist seit Jahren rückläufig. Hauptproblem ist die fehlende Nachwuchsförderung. Viele Teams sind überaltert. Beim Ahrensburger TSV haben die Verantwortlichen das Problem erkannt - künftig soll vermehrt auf Talente aus der Region gesetzt werden. In dieser Saison der Zweiten Regionalliga gehören mit Clara Schwartz, Silke Walter und Jennifer Struve drei 14-Jährige zum Kader. Alle sind im vergangenen Sommer nach Ahrensburg gewechselt und haben ihre Feuertaufe hinter sich - Trainer Carsten Schittkowski hat sie in Punktspielen bereits eingesetzt.

An diesem Sonnabend gegen die BG Rotenburg/Scheeßel hätten sie ihrem Team aber nicht zur Verfügung gestanden. Clara und Jennifer kämpfen mit dem U-15-Team bei einem Qualifikationsturnier zu den norddeutschen Meisterschaften in Wedel um den Einzug ins Halbfinale. Am Sonntag (9.30 Uhr) folgen die Semifinals und das Endspiel (15.45 Uhr, jeweils Halle Reesenbüttel). Die Ahrensburgerinnen sind Favorit. Beide Finalteilnehmer kommen weiter. Auch Silke will sich mit dem Walddörfer SV qualifizieren, für den sie ein Zweitspielrecht hat. Und da Rotenburg gestern bekannt gab, aufgrund personeller Probleme nicht in Ahrensburg anzutreten, muss sich Schittkowski auch nicht im Nachhinein die Frage stellen, ob es richtig war, die Talente beim Qualifikationsturnier auflaufen zu lassen. Die ATSV-Damen kommen so kampflos zu ihrem fünften Sieg.

Doch was sagen die Mädchen selbst dazu, dass sie schon im Damenbereich eingesetzt werden, mit und gegen Spielerinnen, die zum Teil dreimal so alt sind. "Damit habe ich kein Problem. Der Unterschied zwischen Jugend- und Damenbasketball ist aber riesengroß", sagt Jennifer, die von allen nur Jenny genannt wird. Sie und Clara haben vieles gemeinsam: Sie sind jeweils 1,74 Meter lang, Fußball-Fans des HSV, sie reiten gerne und gehen zusammen in die neunte Klasse der Sport- und Gesamtschule Alter Teichweg.

Jennifer, die beim Basketball beidhändig stark ist, kam vom Bramfelder SV. Sie wohnt in Bönningstedt (Kreis Pinneberg) und hat von dem Trio die weiteste Anreise nach Ahrensburg. Clara lebt in Glinde und steht auf dem Sprung in die Jugend-Nationalmannschaft. Diesen will sie am Jahresende bei einem Lehrgang schaffen. Auch sie kam vom BSV und hat das Basketballspielen bei der TSV Reinbek erlernt. An ihrer hohen Foulbelastung muss die Regisseurin noch arbeiten. "Wir versuchen, ihr die Streetball-Haltung abzugewöhnen. Sie muss noch einiges lernen, aber ich gestehe ihr Fehler zu", sagt Schittkowski, der Claras Ehrgeiz lobt. Die Glinderin fühlt sich gut aufgehoben bei ihrem Coach, den sie noch als Auswahlspielerin des Hamburger Basketball-Verbands kennt, wo der frühere Bundesligatrainer der BG Dorsten festangestellt ist. Clara: "Carsten kann uns gut motivieren. Mit seiner kräftigen Stimme erreicht er uns auch im Spiel."

Mehr Selbstvertrauen wünschen sich sowohl Jennifer als auch Silke bei ihren Auftritten. Flügelspielerin Silke lebt in Volksdorf und besucht die neunte Klasse des Walddörfer-Gymnasiums. Schittkowski: "Silke ist immer für einen Drei-Punkte-Treffer gut. An den Abläufen im Spiel muss sie noch arbeiten." Der Coach hält viel von seinem talentierten Trio, ihm gefällt auch Jennifers gute Wurfstärke. In der Abwehr müsse sie aber noch aggressiver werden.

Dass die 14-Jährigen der Mannschaft gut tun, darin sind sich die Verantwortlichen und Mitspielerinnen einig. Langfristig wird somit für den Unterbau gesorgt. Als Verein, der den Talenten der Region eine Chance bietet sich weiterzuentwickeln, ist der ATSV auf dem besten Weg, sich einen Namen zu machen. Auch Flügelspielerin Sabine Lauenstein weiß: "Die Talente im Team sind unsere Zukunft."