Oststeinbeker SV unterliegt bei Schlusslicht Bramfelder SV mit 1:2. Saison-Aus für Alexander Pohlmann

Oststeinbek. Ein kleines Restrisiko bleibt nun doch noch, dabei waren alle schon auf die große Entspannung eingestellt beim Fußball-Oberligaklub Oststeinbeker SV. Mit 1:2 (1:0) verloren die Stormarner gestern beim Tabellenletzten Bramfelder SV, drei Spiele vor Saisonende haben sie damit acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Die unnötige Niederlage beim Absteiger wirkte sich nachhaltig auch auf die Laune von Trainer Stefan Kohfahl aus, die zu Beginn noch dem Kaiserwetter an der Ellernreihe angemessen war, kurz nach dem Schlusspfiff dann aber in Gefrierpunktnähe lag.

Alexander Pohlmann bekam davon nichts mit, auch dieser Umstand drückte auf die Stimmung beim OSV. Das Ergebnis erfuhr der Jungstürmer im Krankenhaus, wo ein nach ersten Erkenntnissen ziemlich komplizierter Bruch seines linken Unterarms behandelt wurde. In der 18. Minute war Pohlmann unglücklich gefallen, für eine Viertelstunde musste die Partie anschließend unterbrochen werden. Für den 19-Jährigen bedeutet die Verletzung das vorzeitige Ende seiner ersten Oberligasaison.

Pohlmann hatte sich eigentlich noch viel vorgenommen für die ausstehenden Partien, um die Wette mit Teamkamerad Patrick Hiob, wer in dieser Serie häufiger trifft, zu seinen Gunsten zu entscheiden. Nun bleibt der Youngster knapp hinter dem Routinier, der bis zu seiner Suspendierung im April 13 Tore erzielt hatte. Eine bessere Bilanz vergab Pohlmann gestern zwei Minuten vor seinem Aus, als er nur noch Schlussmann Georg Braunagel vor sich hatte, freistehend aus zentraler Position jedoch das Ziel verfehlte.

Ohnehin hätte schon alles entschieden sein müssen zur Pause. Fatih Okur hatte in der zwölften Minute zur Führung getroffen, dann kam Pohlmanns Chance und schließlich schaffte es Meris Cosovic nicht, aus kurzer Distanz das Tor zu treffen. Bald darauf begann die Schonphase in einer weitgehend bedeutungslosen Partie, die noch weitere Verletzte forderte, als kurz vor dem Halbzeitpfiff Lamin Jawla und Arkadius Kazmierczak mit den Köpfen zusammenprallten. Der Oststeinbeker konnte bald weitermachen, der Bramfelder erst eine ganze Weile später mit Turban. Kohfahl fotografiere den Gegner und dessen Bandage mit seinem Smartphone. "Ist doch unglaublich. Es geht um nichts, aber die metzeln sich hier gegenseitig nieder", sagte er.

Die anderen blieben aber weitgehend unversehrt, auch Mirko Schulz, der im Sommer von Bramfeld zum OSV wechselt, gestern jedoch unauffällig spielte. BSV-Offensivkraft Christoph Gehr, den sie in Oststeinbek auch gern verpflichtet hatten, kommt indes nicht. Ligaobmann Söhren Grudzinski aber will mit eigenen Kräften dafür sorgen, dass der Mannschaft nicht die Routiniers ausgehen. Wegen eines Fersensporns schont er sich für den Rest der Saison, will dann noch einmal voll angreifen.

Kohfahl hatte nach dem Schlusspfiff wenig Lust über die Zukunft zu sprechen. "Ich bin total sauer", sagte er. "Ein Spiel so herzuschenken, das ist Kreisklasse." Für Bramfeld traf Marcel Schwarck zum Ausgleich (64. Minute), dann Florian Simon zum 1:2 (88.). Bitter: Das entscheidende Tor fiel nach einem Freistoß, als sich der Simon zugeteilte Bastian Schmidt gerade am Spielfeldrand behandeln lassen musste.

Oststeinbeker SV: Werth - Tepsic, Schmidt, Blohm, Lasko - Sidibeh, Weiß, Mokaddem, Jawla - Okur (80. Atug), Pohlmann (19. Cosovic/75. Kyrmanidis).