Hoisbüttels Handball-Mädchen verlieren nach dem Meisterschaftskampf auch das Pokalfinale gegen die HG Norderstedt

Ammersbek. Derselbe Ort, derselbe Wettbewerb, nur der Gegner war diesmal ein anderer: Nach der 20:28-Niederlage im Endspiel des Hamburger Pokalwettbewerbs vor Jahresfrist gegen den TSV Ellerbek wollte die weibliche Handball-A-Jugend des THB Hamburg 03 diesmal den "Pott" aus Tornesch (Kreis Pinneberg) unbedingt mit nach Hause nehmen. Doch die HG Norderstedt machte den Hoisbüttelerinnen wie schon im Titelkampf der Oberliga einen Strich durch die Rechnung. Wie 2010 jubelten erneut am Ende die Gegnerinnen. Die Stormarnerinnen verloren die spannende Partie unglücklich mit 31:34 (14:14).

Trainer Thorsten Mlitzko sprach später von "einem typischen Spiel" gegen den Dauerrivalen, der seiner Mannschaft bereits den Meistertitel weggeschnappt hatte. Beide Teams hatten die Chance, die Begegnung vorzeitig zu entscheiden. So starteten die Hoisbüttelerinnen mit einer 4:1-Führung und lagen auch zum Anfang des zweiten Durchgangs mit 19:16 (36. Minute) vorn. Zu Beginn beider Halbzeiten gelangen in der Abwehr einige Balleroberungen. Mlitzko: "Letztlich fehlten uns aber die einfachen Tore nach Kontern." Da zeigte die Spielstatistik ein deutliches Bild. So trafen die Norderstedterinnen neunmal nach Tempogegenstößen, die Akteurinnen aus Hoisbüttel und Bergstedt aber lediglich zweimal.

Dabei hatten die Leistungsträgerinnen Victoria Voss (Wadenbeinbruch), Lisa Schilk (Bänderverletzung im Fuß) und Jessica Eckardt (Außenbänderrisse im Fuß) ihre Verletzungen, die sie noch Anfang des laufenden Jahres am Spielen gehindert hatten, rechtzeitig auskuriert. Probleme hatten die Stormarnerinnen damit, dass ihre wurfkräftige Rückraumspielerin Sonja Gottschalk von Anfang an kurz gedeckt wurde. "Das kennen wir schon. Wir haben einfach zu wenig aus unseren Chancen gemacht", sagte ihre um zwei Jahre ältere Schwester Lisa Gottschalk.

Die Spielmacherin versuchte die sich bietenden Lücken zu nutzen, hatte aber selbst lange auch Pech beim Torwurf. Drei ihrer insgesamt vier Treffer erzielte die 19-Jährige erst nach der Pause. Dafür glänzte die Regisseurin aber als exzellente Passgeberin. Von ihren Anspielen profitierte vor allem Kreisläuferin Franziska Gördel, die mit elf Toren beste Werferin ihres Teams war. Und auch Sonja, die ehemalige Landesauswahlspielerin, traf nach ihrer Rückkehr von einem mehrmonatigen Aufenthalt in den USA viermal für den Oberliga-Vizemeister, der bei der HGN im Punktspielbetrieb noch mit 34:26 gewonnen und den Norderstedterinnen dabei ihre einzige Saison-Niederlage zugefügt hatte.

"Unsere Abwehr war nicht stabil genug. Vielleicht hat am Ende auch die Kraft gefehlt", sagte Mlitzko, dessen Mannschaft beim 5:11 (18.) und 24:26 (48.) zurückgelegen hatte. Pech hatten die Ammersbekerinnen bei mehreren Pfosten- und Lattentreffern, sie machten sich das Leben aber mit vielen technischen Fehlern schwer. Sieben Minuten vor Schluss war beim 27:27 noch alles offen, ehe die HGN vor allem nach Kontern erfolgreich war und sich den Sieg sicherte. Lisa Gottschalk: "Der Gegner hat verdient gewonnen."

Acht der 13 Kaderspielerinnen wechseln im Sommer altersbedingt in den Erwachsenenbereich. Sie werden die in der Bezirksliga Hamburg spielende zweite Frauenmannschaft bilden und dabei von zwei Spielerinnen verstärkt, die noch ein Jahr in der Jugend weitermachen dürften. "Die Mädchen verstehen sich privat sehr gut, unternehmen viel miteinander und wollen als Mannschaft zusammenbleiben", sagte Mlitzko, der das Frauenteam übernehmen wird. Auch die Zwillinge Julia und Lisa Schilk, Schwestern von Zweitligaspielerin Nina Schilk (TSV Travemünde), wechseln zu den Frauen. Eine weibliche A-Jugend soll es weiter geben, aber die spielt statt in der Ober- nur noch in der Bezirksliga.

Die weiteren Tore für das THB Hamburg 03 erzielten: Jessica Eckardt (5/1), Victoria Voss (4), Sinikka Heisler (2) und Julia Schilk (1).