Die Ahrensburger profitieren vom torlosen Spitzenspiel zwischen dem SSV Pölitz und dem TSV Trittau und stehen nach dem 4:1 in Hoisdorf als Meister fest

Ahrensburg. Alles schaute nach Pölitz, wo das Spitzenspiel des SSV gegen den TSV Trittau zum Duell der Enttäuschten wurde, die Party stieg derweil 13 Kilometer weiter südlich. An der Oetjendorfer Landstraße im Stadion des TuS Hoisdorf feierte der SSC Hagen Ahrensburg mit 4:1 (3:0) seinen 23. Saisonsieg in der Fußball-Kreisliga Stormarn, und nach ein paar Minuten des Wartens gab es dann kein Halten mehr. Die Botschaft vom 0:0 aus Pölitz war frohe Kunde für das Erfolgsteam in Blau und Weiß, es folgte die übliche Prozedur: Freudentänze, Jubelschreie und eine Bierdusche für Trainer Georg Jobmann. Der SSC Hagen steht vorzeitig als Meister fest, der Aufstieg in die Verbandsliga Süd-Ost ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Als Schluss war in Pölitz, sanken dort 22 Mann enttäuscht zu Boden. Beinahe während der kompletten Hinrunde hatten die Gastgeber das Klassement angeführt, um dann mit zwei Patzern gegen den TSV Bargteheide II (0:1) und den SV Hamberge (1:1) alles zu verspielen. Zwei Optionen bleiben dem SSV nun noch, die Saison zu einem guten Abschluss zu bringen: Am 3. Juni steigt das Kreispokalfinale gegen den SV Eichede, zuvor aber geht es noch um Platz zwei und die Teilnahme an der Relegationsrunde. Heute Abend (19.30 Uhr) beim VfL Tremsbüttel und am kommenden Sonntag in Hoisdorf braucht Pölitz jeweils einen Sieg.

Beide Teams hatten mehr Angst vor einer Niederlage als Lust auf einen Sieg

Schwer zu sagen, ob Trittau die besseren Karten hat im Kampf um die Vizemeisterschaft. Zum Saisonabschluss tritt die Elf von Trainer Carsten Holst beim zu Hause noch ungeschlagenen SSC Hagen an - was ein großes Meisterschaftsfinale hätte werden sollen, ist nun nur Teil des Fernduells mit Pölitz. "Uns fehlt noch ein bisschen die Abgebrühtheit im Abschluss, das hat man heute gesehen", sagte Holst. "Aber wir haben alles noch selbst in der Hand."

SSV-Coach Sven Buntfuß, der im Spitzenspiel auf vier Stammkräfte verzichten musste, versuchte, die Enttäuschung schnell aus den Köpfen zu verdrängen: "Es war ein spannendes Duell, und das sind die Spiele, für die man Fußballer ist." Für die Zuschauer war es allerdings eine eher zähe Angelegenheit, weil beide Mannschaften augenscheinlich mehr Angst vor einer Niederlage als Lust auf einen Sieg hatten.

In Hoisdorf versprühte der SSC Hagen wie gewohnt seine Spielfreude und wurde mit Toren von Daniel Lantz (19. Minute), Lasse Stein (24., 40.) und Gerrit Schmidt-Hartwigsen (58.) bei einem Gegentreffer von Christoph Heinrichs (47.) belohnt. Als dann das Bier spritzte, war Jobmann vorbereitet. "Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass es mit dem Titel schon klappen würde", sagte er, "mir aber trotzdem vorsichtshalber Ersatzklamotten eingesteckt." Nach einer Dusche konnte so auch der Coach wohlriechend an der Grillparty bei den Brüdern Daniel und Christian Lantz teilnehmen, die in Hoisdorf wohnen und schon vor längerer Zeit eine Einladung ausgesprochen hatten. Dass sie Gastgeber der Meisterfeier werden würden, war damals noch nicht abzusehen. Am kommenden Sonntag nach dem Spiel gegen den TSV Trittau sollen am Braunen Hirsch noch einmal die Korken knallen, dann wird auch Staffelleiter Uwe Klopp zur offiziellen Meisterehrung erwartet.

Am Tabellenende steht der Rümpeler SV als erster Absteiger fest. Der Dorfklub unterlag gestern dem SV Hamberge mit 1:2 und kann den Drittletzten Türkspor Oldesloe (3:3 gegen den SC Union Oldesloe) nicht mehr einholen. Weil voraussichtlich mindestens drei Klubs absteigen müssen, wird es auch für den Viertletzten SSV Großensee nach dem 0:5-Debakel beim TSV Zarpen noch einmal richtig eng. Der SV Hammoor ist dank der Ergebnisse der direkten Konkurrenten gerettet.