Glücklicher 2:1-Sieg gegen den SV Henstedt-Ulzburg

Steinburg. So recht wollte Fabian Kolodzick nicht raus mit der Sprache, was sollte er auch sagen zu diesem Tor, das niemals hätte zählen dürfen. Es hatte ja ohnehin jeder gesehen, na ja, fast jeder außer dem Unparteiischen Franz Bokop (Vechta) und dessen Assistenten an der Linie. "Tor ist eben Tor, wenn der Schiedsrichter pfeift", sagte Kolodzick, dessen 24. Saisontreffer für den SV Eichede in der Schleswig-Holstein-Liga ein Fall fürs Kuriositätenkabinett war: Mit seinem kurz zuvor verlorenen Fußballschuh in der Hand, auf Strumpfsocken also, zog der Stürmer in der 29. Minute aus 18 Meter Entfernung zum zwischenzeitlichen 1:1 ab, und die heftigen Proteste des Gegners SV Henstedt-Ulzburg beeindruckten Bokop anschließend nicht.

Später, als der 2:1 (1:1)-Sieg der Steinburger im letzten Heimspiel der Saison besiegelt war, konnte auch SVE-Trainer Hans-Friedrich Brunner sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, "aber um solche Situationen zu beurteilen, haben wir ja drei Mann auf dem Platz", sagte er. Deutlicher wurde Brunner bei der Bewertung des Ergebnisses einer durchaus attraktiven Partie: "Am Ende war das für uns äußerst glücklich." Dass Eichede so lange zittern musste, lag unter anderem an Kolodzick, der bereits in der dritten Minute aus kurzer Distanz an Schlussmann André Zick gescheitert war und dann eine weitere Gelegenheit höchster Kategorie ausließ (64. Minute). Zick brachte in der Nachspielzeit schließlich auch Lim Chungman zur Verzweiflung, den Südkoreaner, der so gern sein erstes Tor erzielt hätte.

Sebastian Mahnke hatte die Gäste früh in Führung gebracht (5.), und als später Dennis Wagner zum 2:1 traf (53.), gab sich der Tabellenfünfte lange noch nicht geschlagen: Zweimal hatte Eichede Glück, dass Mahnke (57.) und Tim Jeske (61.) gute Gelegenheiten ausließen. Einmal reagierte Markus Venz, der erstmals wieder den Vorzug vor Danny Schramm erhalten und vor der Pause in einigen Situationen unsicher gewirkt hatte, im Eicheder Tor ganz hervorragend. Brunner wollte sich noch nicht festlegen, wer im "Endspiel" um Platz drei am kommenden Sonnabend bei Verfolger Eider Büdelsdorf und danach zum Saisonfinale beim Heikendorfer SV zwischen den Pfosten steht.

Egal mit welchem Torwart: Kolodzick machte deutlich, dass die Mannschaft nach ihrem Tief zu Rückrundenbeginn wieder hungrig ist. "Wenn wir als Aufsteiger tatsächlich Dritter werden, wäre das schon ein Ausrufezeichen, dass wir eine Bereicherung für die Liga sind", sagte er. "Wir sind alle zusammengerückt, der Teamgeist stimmt wieder, wir wollen unbedingt so viel wie möglich erreichen."

Kolodzick hat, dem Vernehmen nach als einziger aus der gestrigen Anfangself, noch keine Zusage für die kommenden Saison gegeben. Ob auch er bleibt? "Die Chancen stehen gut", so der Stürmer, "aber auch ein paar andere Vereine haben angefragt. In ein, zwei Wochen kann ich mehr sagen."

SV Eichede: Venz - Marwege, Buchholz, Jacob Rienhoff, Biermann (46. Barsuhn) - Ann (68. Wasken), Jan-Ole Rienhoff, Wagner, Zimmermann - Maltzahn, Kolodzick (87. Lim).