Der Kampf um den Regionalliga-Klassenerhalt hat Priorität. Aber auch im Landes- und Kreispokal ist der SV Eichede noch dabei

Steinburg. In den Wochen der Entscheidung hetzen die B-Juniorenfußballer des SV Eichede von einem Termin zum nächsten. Das 3:0 (1:0) gegen die Leher TS, dieser wichtige Sieg im Abstiegskampf der Regionalliga Nord, ist gerade erst Geschichte, da steht das Gastspiel beim Tabellenzwölften JFV Jung-Elstern (heute, 18.30 Uhr, Sander Tannen) schon unmittelbar bevor. Und am Pfingstmontag sind die Steinburger gleich für zwei Endspiele eingeplant: Um 16 Uhr sollen sie in Reinfeld gegen die SG Oldesloe um den Kreispokal spielen, um 14 Uhr bei Holstein Kiel um den Landespokal - falls sie am Sonnabend (15 Uhr, Promenade) das Halbfinale beim Ligarivalen TuRa Meldorf gewinnen.

Die Tingeltour zwischen den Fußballplätzen ist anstrengend, "aber über Stress und Belastung zu klagen, macht ja keinen Sinn", sagte Trainer Björn Manke. Er ist sich sicher, dass seine Mannschaft genügend Kräfte mobilisieren und die Dreifachbelastung aus Punktrunde und zwei Pokalwettbewerben schultern wird. "Unser höchstes Ziel ist der Verbleib in der Regionalliga", sagte er, "aber auch in den Pokalspielen hängen sich die Jungs erfahrungsgemäß richtig rein." Den Doppelspieltag am Pfingstmontag hat Manke dennoch vorsorglich entschärfen lassen: Siegt Eichede in Meldorf, wird die Partie in Reinfeld kurzfristig verlegt.

Im Moment ist den Steinburgern alles zuzutrauen, vielleicht sogar ein Pokalsieg beim Bundesligateam von Holstein Kiel, jedenfalls übertrifft die Mannschaft in der Regionalliga seit Jahresbeginn die Erwartungen. Schon liebäugelt Manke damit, frühzeitig Planungssicherheit für die zweithöchste deutsche Spielklasse zu haben, was ihm die Zusammenstellung des Kaders für die kommende Serie erleichtern würde.

Ob dann wie in der Vergangenheit auch Spieler aus Hamburg eine Rolle spielen könnten, ist noch offen. Manke: "Man muss sich fragen, ob es Sinn macht, jemanden nach Eichede zu holen, der nach einem Jahr wahrscheinlich ohnehin wieder wechselt. Es sollte wieder im Vordergrund stehen, auf Talente aus dem Kreis und der Region zu setzen."

Dass sie in Eichede überhaupt noch um den Klassenverbleib zittern müssen, ist ziemlich kurios und der schlechten sportlichen Situation mehrerer Nordklubs in der Bundesliga geschuldet. Ein vermehrter Abstieg droht, und so kann sich der SVE selbst als Sechster in der oberen Tabellenhälfte noch nicht ganz sicher fühlen. Bis zu sechs Mannschaften müssen am Saisonende dran glauben.

Umso wichtiger war der Erfolg gegen den Tabellennachbarn Leher TS, der allerdings weniger souverän war, als das Ergebnis es vermuten lässt. "Wir haben sicher nicht unsere beste Leistung abgerufen", sagte Manke. Der Führungstreffer von Marc Stobbe nach guter Vorarbeit von Lennart Müller in der 26. Minute gegen bis dahin leicht überlegene Gäste kam eher überraschend, und die entscheidenden Tore wiederum von Marc Stobbe (74. Minute) und Muhamet Zeka (76.) fielen erst kurz vor Schluss.

"Die Ergebnisse stimmen, aber momentan quälen wir uns ein bisschen", sagte Manke. "Das liegt sicher auch daran, dass die Situation im Abstiegskampf die Spieler belastet." Vielleicht kommt es da ja gerade recht, dass die Nachwuchskicker in den kommenden Tagen vor lauter Spielen zum Nachdenken ohnehin keine Zeit mehr haben werden.