Reinbek. Gemeinschaftsschüler aus Reinbek sind Sieger des E-Waste Race. Allerdings hat es beim Sammeln auch eine Panne gegeben.

Die Zahl ist beeindruckend: 3193 kleine und große Elektroschrottteile haben die 20 Schüler der 5a der Reinbeker Gemeinschaftsschule Mühlenredder in den vergangenen fünf Wochen gesammelt. Darunter altmodische Handys, defekte Elektrozahnbürsten, überflüssige Taschenrechner, überalterte Drucker oder Autoradios und Kabel, von denen niemand mehr wusste, wofür man die braucht.

Für ihren Sammeleifer wurden sie diese Woche belohnt: Sie gehen als Sieger des E-Waste Race hervor. Dahinter verbirgt sich ein praxisnahes Projekt, initiiert vom Hamburger Unternehmen „Das macht Schule“. Ziel ist es, den Schülern das Thema Recycling anschaulich zu machen. Die Sieger dieser Race haben einen Tagesausflug nach Bremen ins Erlebnis- und Mitmachmuseum „Universum“ gewonnen.

E-Waste Race: Reinbeker Gemeinschaftsschüler gewinnen Nachhaltigkeitsprojekt

Insgesamt haben sich sechs Schulen aus dem Mittelzentrum am Sammel-Wettbewerb beteiligt: die Reinbeker Gemeinschaftsschule Mühlenredder und die Gertrud-Lege-Schule, das Wentorfer Gymnasium sowie die drei Glinder Schulen, Grundschule Tannenweg, Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule und Gemeinschaftsschule Wiesenfeld.

Der gesammelte Schrott wurde nach einem Punktesystem bewertet: Ein defektes Kabel brachte zehn Punkte, ein Bügeleisen 20 Punkte und ein Handy 30 Punkte. Große Teile brachten viele Punkte. Davon hatten die Reinbeker mehrere. „Alte Drucker verhalfen unserer Klasse zum knappen Sieg“, freut sich Schulleiter Dirk Böckmann. 18 große, schwarze Mülltonnen bis oben mit Schrott gefüllt konnte die AWSH am Ende des Wettbewerbs vom Schulgelände abholen. „Das ist enorm viel“, sagt Böckmann sichtlich stolz.

„Die 5 a ist eine Naturwissenschaftsklasse, und ich bin sehr stolz auf meine Schüler“, freut sich Klassenlehrerin Hanna Balster. Die Kinder haben sich für die Sammelaktion komplett selbst organisiert. Sie haben Flyer in der Stadt verteilt und auf die Aktion aufmerksam gemacht. Sie haben Nachbarn und Freunde angesprochen.

Im Eifer des Gefechts: Auch Ladegerät von E-Roller landet in der Tonne

„Wir haben mit der ganzen Familie mitgemacht und Opas Garage und den Dachboden entrümpelt“, berichtet Vater Oliver Süssle, dessen Tochter Johanna die 5 a besucht. Im Eifer des Gefechts sei allerdings auch das Ladegerät für seinen E-Roller entsorgt worden, nimmt Oliver Süssle es mit Humor. Er hat ein neues besorgt.

Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer überreichte den Preis an die Schüler: „Es ist toll, was ihr geleistet habt und nun alles da gelandet ist, wo es hingehört – im Container“, so Warmer.

Doch nicht entsorgt sollen sie nun werden, sondern recycelt, denn „Elektroschrott enthält wertvolle Stoffe, die wiederverwendet werden können“, sagt Olaf Stötefalke, Sprecher der Abfallwirtschaft Südholstein. Bis 2030 erwarte die UNO, dass die Elektroschrottmenge auf 70 Millionen Tonnen ansteigt. Das sei eine steigende Gefahr für Gesundheit und Umwelt – zugleich wurden wertvolle Ressourcen verschwendet. Deshalb sei Recycling so enorm wichtig.