Reinbek. 15 Jahre ist Hans-Heinrich Hackmack bereits verstorben. Doch seine Verdienste um die Verbrüderung und das Dorf wirken bis heute nach.

Gefreut hätte sich Hans-Heinrich Hackmack über diese besondere Auszeichnung sicher sehr. Der finnische Feuerwehrverband hat den Oher postum 15 Jahre nach seinem Tod geehrt – für seine herausragenden Verdienste im internationalen Feuerwehrwesen und weil er die Freundschaft zwischen den Ohern und den Finnen aus Padasjoki mit Leben gefüllt hat. Hackmack, den die Oher „Hacki“ nannten, ist der erste außerhalb Finnlands, dem diese besondere Ehre zuteil wird.

22 Jahre lang war er Ohes Wehrführer. Gleich nach dem Krieg, 1946, trat „Hacki“ in die Feuerwehr ein, in deren Reihe nach dem Krieg große Lücken klafften. Hackmack half, die Oher Wehr wieder aufzubauen. „Er war streng, zielgerichtet und er verschaffte sich mit seiner markanten Stimme stets Gehör, wenn es um die Feuerwehr ging. Der Mann mit den freundlichen Augen hatte sein Herz auf dem rechten Fleck und vermittelte Disziplin und Kameradschaft auf seine ganz besondere Art und Weise“, erinnert sich Oliver Selke in seiner Laudatio am Grabstein des Ohers. Hier haben sich die Kameraden zusammen mit der Witwe Lore Hackmack (92) und ihrer großen Familie am Geburtstag des einst leidenschaftlichen Brandmeisters versammelt. Am 21. April wäre Hans-Heinrich Hackmack 99 Jahre alt geworden.

Ehrenamt: Hans-Heinrich Hackmack hat überall in Ohe Spuren hinterlassen

Doch nicht nur in der Wehr hat „Hacki“ seine Spuren hinterlassen, dem Wirt in Prahls Gasthof lag das gesamte Dorf am Herzen. Er engagierte sich im Sportverein, in der Kirche und anderen Einrichtungen und wurde schon zu Lebzeiten mehrfach von den Finnen und Deutschen ausgezeichnet. Kein Wunder, dass er als der heimliche Bürgermeister Ohes galt.

Das Stadion des FC Voran trägt seinen Namen, die Feuerwehr wäre nicht das, was sie heute ist und der Padasjokiplatz im Zentrums Ohes war seine Idee. Hans Hackmack ist neben seinen finnischen Freunden Anders Nymann, Lasse Ehlers und Erkki Saksa der Anstifter der Freundschaft nach Finnland.

1974 feierten die Wehren Ohe und Padasjoki Verbrüderung

Auf einer Reise mit dem Schönningstedter Musikzug im Jahre 1973 wurde von den Finnen der Wunsch nach einer weiteren Beziehung zu einer deutschen Feuerwehr geäußert. Der tatkräftige Hacki ließ sich das nicht zweimal sagen – 1974 feierten die Wehren Ohe und Padasjoki Verbrüderung, die auch ein halbes Jahrhundert später noch hält und dessen Tragweite, Herzlichkeit und Tiefe selbst die Kameraden der ersten Stunde sich kaum vorstellen konnten.

Hans-Heinrich Hackmack war ein leidenschaftlicher Feuerwehrmann, Gastwirt und Ohes heimlicher Bürgermeister. Für seine Verdienste bei der Feuerwehr hat ihn der finnische Feuerwehrverband nun geehrt.
Hans-Heinrich Hackmack war ein leidenschaftlicher Feuerwehrmann, Gastwirt und Ohes heimlicher Bürgermeister. Für seine Verdienste bei der Feuerwehr hat ihn der finnische Feuerwehrverband nun geehrt. © Feuerwehr Ohe | Feuerwehr Ohe

Selke lobt die Finnen für die besondere Ehrung: „Die Finnen zeigen uns, dass Hacki’s Verdienste nicht vergessen werden. Sie sind uns sogar ein ganzes Stück voraus, Feuerwehrleute postum zu ehren, die Dankbarkeit über den Tod hinaus sichtbar zu machen, und dem Gedenken an jene, denen wir viel zu verdanken haben, einen Aufschwung zu verleihen.“ Die Plakette ist ein aus Bronze gegossenes Emblem des Feuerwehrverbandes der Republik Finnland, das am Grabsteindenkmal angebracht wird.