Reinbek. Beschaulich geht es in der Siedlung Stemwarde zu. Dass das so bleibt, haben Anwohner jetzt selbst in der Hand. Was sie tun müssen.

Ruhig und beschaulich geht es in der Siedlung Stemwarde zu. Das Wohngebiet zwischen Stemwarder Straße und Bolzplatz sowie zwischen Grenzweg und Feldstraße zeichnet sich durch Einfamilien- und Doppelhäuser aus. Damit das so bleibt, sind Bewohner jetzt aufgerufen, sich möglichst zahlreich an dem aktuell laufenden Bauleitverfahren zu beteiligen und ihre Wünsche und Bedenken zu äußern und so an der baulichen Zukunft vom östlichen Stemwarde mitzuwirken. Es geht unter anderem um die Frage, wie und wo Stemwarde noch wachsen kann. Die Zukunft wird im B-Plan festgeschrieben, der wird für das Gebiet aktuell neu aufgestellt.

Der erste Entwurf wird kommenden Mittwoch, 29. März, ab 19 Uhr in der Begegnungsstätte Neuschönningstedt vorgestellt. Er ist auch online einsehbar unter: https://www.reinbek.de/reinbek-unsere-stadt/bauen-und-wohnen/oeffentlichkeitsbeteiligung. Im Februar hat der Bau- und Planungsausschuss dem Vorentwurf bereits zugestimmt. Bis 28. April haben die Bürger Zeit, ihre Bedenken kund zu tun. Entweder schriftlich an Stadt Reinbek, Fachbereich Stadtentwicklung, Hamburger Straße 5-7, 21465 Reinbek, per E-Mail an stadtentwicklung@reinbek.de oder mündlich per Telefon unter 040/72 75 03 31.

Forum 21: „B-Pläne auslaufen zu lassen, war ein Fehler“

Heinrich Dierking von Forum 21 empfiehlt allen Betroffenen, die Chance zur Beteiligung wahrzunehmen. Der B-Plan in Stemwarde Ost ist nur einer von vielen, die die Stadt derzeit überarbeitet und neu aufstellt.„Heute wissen wir, dass es ein Fehler war, Bebauungspläne – übrigens gegen die Stimmen von Forum 21 – auslaufen zu lassen“, sagt Thomas Fleckenstein von Forum 21. Denn durch die Aufhebung gibt es derzeit keine Planungsziele und Festsetzungen zur Art und zum Maß der baulichen Nutzung.

Um baulichen Wildwuchs zu verhindern, müssen nun dringend neue aufgestellt werden – auch um Möglichkeiten, der Nachverdichtung zu schaffen. „Wir unterstützen die Bauleitplanungen, da die derzeitige Genehmigungspraxis von Bauvorhaben zunehmend als starke ungeregelte Verdichtung erscheint“, sagt Fleckenstein. Die Wählergemeinschaft erhofft sich von den Bebauungsplänen Klarheit über die städtebauliche Ordnung und Rechtssicherheit für alle Grundeigentümer. Davon haben sie auch in einer jüngst organisierten und gut besuchten Infoveranstaltung berichtet.

Ein weiterer Vorteil: Mit den neuen Bebauungsplänen werden Grünflächen wie die zwischen Sandweg und Gartenstraße festgesetzt und dürfen nicht bebaut werden. „Das große Problem der Wohnungsnot lösen diese Bebauungspläne vermutlich aber nicht: Sie schaffen keinen neuen und schon gar keinen bezahlbaren Wohnraum“, sagt Kreistagsabgeordneter Dierking. So steht es den Grundeigentümern frei, ihre Grundstücke gemäß den neuen Planungszielen und in den nun festzulegenden Baufeldern zu bebauen – oder zu belassen, wie sie sind.