Reinbek. Die Segenswünsche der drei Könige sind mit Hoffnung verbunden. Die Nachfrage in diesen Zeiten ist groß. Doch es gibt Probleme.

Viele Reinbeker, Aumühler und Wohltorfer hatten sie sehnsüchtig erwartet: 30 Sternsinger waren seit dem Dreikönigstag in der Stadt und den beiden Gemeinden unterwegs, um Licht, Freude und den Segen in die Häuser zu bringen. 400 Haushalte hatten sich in diesem Jahr dafür bei der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde in Reinbek angemeldet. Gestartet sind die als Dreikönige mit Umhang und Krone verkleideten Kinder und Jugendlichen im Krankenhaus St. Adolf-Stift, danach haben sie zwei Seniorenheime besucht und sind durch 16 Straßenzüge gelaufen.

Sternsinger: „Die Sehnsucht nach Frieden ist groß“

Weil das an einem Tag gar nicht zu schaffen ist, waren einige Sternsinger auch noch am Sonnabend unterwegs. „Allein im Krabbenkamp haben wir an 50 Türen geklingelt. Die Beine waren am Abend schwer. Doch die Kinder haben bis zur letzten Tür mit großer Begeisterung ihr Gedicht aufgesagt und ihr Lied gesungen“, sagt Gabrijela Repgen, Organisatorin der Aktion in Reinbek, stolz. Viele Jahre koordiniert die 48-Jährige in der katholischen Kirche bereits, doch in diesem Jahr war sie besonders emotional: „Häufig rollten die Tränen. Die Sehnsucht nach Frieden ist groß“, sagt Repgen.

Das liegt sicher auch an der Botschaft: „Die Kinder bringen zum einen den Segen und die guten Wünsche für das neue Jahr und sind zum anderen Segen für Kinder in Not“, sagt Repgen. Denn die Sternsinger sammeln Spenden für das Kindermissionswerk in Aachen, das weltweit rund 2100 Hilfsprojekte unterhält. In diesem Jahr rückte das Missionswerk den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Mittelpunkt – in Indonesien und weltweit.

In guten Jahren vor der Pandemie sammeln die Kinder 12.000 Euro

Wie viel Geld in diesem Jahr in Reinbek und Umgebung zusammen gesammelt wurden, konnte Repgen am Sonntag noch nicht sagen: „So viel wie in der Zeit vor der Pandemie wird es sicher nicht“, sagt die Reinbekerin. Da sind in guten Jahren an die 12.000 Euro zusammengekommen. Das allein war in diesem Jahr deshalb nicht zu schaffen, weil mit 30 Kindern nicht einmal halb so viele unterwegs waren wie vor der Pandemie. Über die Gründe für das mangelnde Interesse kann Repgen nur mutmaßen. An der Werbung zumindest kann es nicht liegen. Die katholische Gemeinde hat an allen Grundschulen in Reinbek, Aumühle und Wohltorf die Werbetrommel gerührt, Flyer verteilt und auf einen kindgerechten Infofilm des Missionswerks aufmerksam gemacht. Katholisch müssen die Kinder, die Sternsinger werden wollen, übrigens nicht sein. Genauso wenig wie Menschen, an deren Tür sie klingeln. uge