Falsche Geschirrspülmaschine

Frühstück in der BeGe wird für Seniorenbeirat strapaziös

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Susanne Tamm
Jörg-Peter Rohland, Mitglied des Seniorenbeirats, zeigt die Spülmaschine der Küche der Begegnungsstätte Neuschönningstedt.

Jörg-Peter Rohland, Mitglied des Seniorenbeirats, zeigt die Spülmaschine der Küche der Begegnungsstätte Neuschönningstedt.

Foto: Susanne Tamm

Spülmaschine für Großveranstaltung ungeeignet – Verwaltung kündigt Besserung an.

Reinbek.  Sie opfern ihre Freizeit für die alten Menschen in der Stadt, obwohl sie selbst schon im Ruhestand sind: Jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 9 Uhr lädt der Seniorenbeirat zum Frühstück ein, abwechselnd im Jürgen-Rickertsen-Haus und in der Begegnungsstätte Neuschönningstedt. Ein Angebot, das von den älteren Menschen in der Stadt gut angenommen wird. „Jedes Mal bewirten wir 110 bis 120 Menschen“, so Dr. Heinz-Dieter Weigert, Vorsitzender des Beirats, der gestern im Sozialausschuss über die Arbeit des Gremiums berichtete.

Eigentlich ist es eine dankbare Aufgabe, die beiden Seiten viel Freude bereitet. Doch seitdem die Küche in der BeGe 2018 umgestaltet worden ist, ist die Vor- und vor allem die Nachbereitung des Frühstücks für die Gastgeber zur Strapaze geworden.

Jedes Mal 700 Geschirrteile

„Da hat offenbar jemand bei der Planung nicht mitgedacht“, stellt Weigert fest und bemerkt süffisant: „Ich vermute, diese Küche hat ein Mann geplant und dabei am falschen Ende gespart.“ Denn dadurch, dass die vorherige Industriespülmaschine gegen zwei gewöhnlich Spülmaschinen ausgetauscht worden sei, dauere die Nachbereitung zu lange. „Die eine zeigt nicht einmal an, wie lange sie noch spült, die andere braucht eine halbe Stunde“, erläutert der Vorsitzende. „Das ist für etwa 700 Geschirrteile, die wir jedes Mal reinigen, einfach zu lange. Zumal es auch nur ein Spülbecken gibt und die Kapazitäten des Heißwasser-Boilers auch für eine Handwäsche unzureichend sind.“

Da der Platz in der Küche ebenfalls begrenzt sei, würden auch mehr Helfer keine Entlastung bringen. „Letztes Mal waren wir von 6 Uhr morgens bis 13.15 Uhr dort“, sagt Weigert. „Das ist für ältere Menschen einfach zu lange.“ Jörg-Peter Rohland, Mitglied im Seniorenbeirat, ergänzt: „Im Jürgen-Rickertsen-Haus läuft die Spülmaschine nur fünf Minuten durch, dann können wir die Körbe herausnehmen und bereits neu gefüllte Körbe nachladen. Wir brauchen dort nur halb so lang zum Abräumen und Spülen.“

Nicht nach Bedarfen gefragt worden

Er räumt ein, dass die alte Industriespülmaschine sicherlich abgenutzt war und erneuert werden musste. „Das war sicherlich richtig und gut gemeint“, sagt Weigert. „Die neue Kaffeemaschine ist gut, aber auch die Höhe der Arbeitsfläche zum Brötchenschmieren ist zu hoch, wenn man sitzt. Und ältere Menschen müssen eben einfach ab und zu sitzen.“ Er bedauere, dass der Seniorenbeirat bei der Planung nicht nach den Bedarfen gefragt worden sei. „Wir hatten diese Probleme bereits im vergangenen Jahr geschildert, aber bisher ist leider nichts passiert“, sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirats. Ebenso erging es dem Team von Awo und DRK, das gestern seinen Seniorennachmittag in der BeGe ausrichtete. „Das ist wirklich ein Unding“, sagt Helga Kaiser. „Auch wir sind nicht gefragt worden.“

Kathrin Schöning, Leiterin des Amtes für Kultur, konnte gestern schon eine Verbesserung ankündigen: „Wir holen gerade Angebote für eine neue Spülmaschine ein. Die neue wird eine Durchlaufzeit von wenigen Minuten haben und die Maschine in der Küche wird woanders weitergenutzt werden.“

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