Von Anne Müller

Wentorf.
Sonnabend 21.45 Uhr: Kunden stehen bei Rewe vor dem Kassenband. Noch bis 23 Uhr hat der Supermarkt geöffnet. Für die 24-jährige Kassiererin wird die letzte Stunde vor Feierabend von einer Minute zur anderen zum Albtraum. Plötzlich stürmen zwei maskierte Männer in den Verkaufsraum. Einer hält ihr ein Messer vor und schreit: "Öffnen!" Der untersetzte, etwa 1,65 Meter große, muskulöse Räuber greift blitzschnell in die Kassenschale und verschwindet Richtung Eingang, wo sein Komplize mit einer Pistole wartet.

Vor dem Rewe-Markt an der Hamburger Landstraße gelingt es dem herbeigeeilten Wachmann, einen der beiden Räuber zu erwischen. Der sticht jedoch mit dem Messer zu und verletzt den 32-Jährigen am Rücken. Die Täter flüchten in die Dunkelheit.

Etwa 15 Streifenwagen sind zu dieser Zeit auf dem Weg Richtung Wentorf. Beamte aus Stormarn, dem Herzogtum Lauenburg, Lübeck und Hamburg fahnden nach dem Räuber-Duo. Eine Verkehrskontrolle in Börnsen wird eingerichtet. Doch die beiden flohen vermutlich zu Fuß. Nicht weit entfernt vom Tatort, an der Zollstraße, findet ein Fährtenhund, der die Spur aufgenommen hatte, die Sturmhaube eines der beiden Täter. Die Fährte führt weiter über Südring und Sandweg.

Reinbeks Kripo setzt jetzt auf Augenzeugen, die bei dem guten Wetter vielleicht etwas beobachten konnten. "Es wäre gut, wenn sich Zeugen melden, die gesehen haben, wie einer der Männer die Maske weggeworfen hat", sagt Sönke Klever, kommissarischer Kripo-Chef. Augenzeugen sollten sich unter Telefon (040) 7 27 70 70 melden.

Der Wachmann konnte bereits gestern seine Beobachtungen zu Protokoll geben. Er wurde im Bergedorfer Krankenhaus behandelt und noch am selben Abend wieder entlassen.