Nach dem Zweiten Weltkrieg war in Deutschland durch die Militärregierung der Bunkerbau verboten. In der heißen Phase des Kalten Krieges (1947 bis 1972) gaben die Westalliierten schließlich 1951 ihre Zustimmung zur Wiederaufnahme ziviler Luftschutzmaßnahmen in Westdeutschland. Angesichts der gegenseitigen atomaren Bedrohung rüsteten Ost und West nicht nur ihre Waffensysteme auf, sondern investierten in Atomschutzbunker, die sich auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs befanden. In ihnen sollte die Elite der Politik und der Verwaltung einen möglichen Atomschlag überleben, um eine Welt danach aufzubauen. Neben kontroversen Auffassungen über den Sinn des Schutzraumbaus gab es auch große organisatorische Probleme, die einen flächendeckenden und konsequenten Ausbau des Luftschutzes verhinderten. Ende der 90er-Jahre gab es in Deutschland noch 2000 Atomschutzbunker. Sie wurden seit 2008 alle stillgelegt. Begründung: Eine veränderte Bedrohungslage - und die Wartungskosten von zwei Millionen Euro jährlich seien zu hoch.