Von Ariaane Funke

Wentorf.
In der Lohe gilt Leinenzwang, an den sich nach wie vor jedoch viele Hundebesitzer nicht halten. In der umstrittenen Diskussion um umzäunte Freilaufflächen für Rex & Co. werden jetzt erste Pflöcke eingeschlagen: Die Hundefreifläche wird in wenigen Tagen freigegeben. Dann können Vierbeiner auf einem etwa zwei Hektar großen Gebiet, nahe der Panzerwaschanlage und oberhalb der Streuobstwiese toben. "Die Pfähle für die Umzäunung stehen schon, die Fläche wird vermutlich in der kommenden Woche eingezäunt werden", verriet Bernd Struwe-Juhl, Projektmanager der Stiftung Naturschutz jetzt bei einem Rundgang durch das Naturschutzgebiet. "Die geplante zweite Hundefreifläche wird es allerdings nicht geben, da es hier zu viele Gegenstimmen gab", fügt er hinzu.

Auch 50 Parkplätze entstehen

Dem "Wildparken" auf der asphaltierten Straße an der Gärtnerei Knappe wird bald ein Riegel vorgeschoben. Stattdessen können Autofahrer ihre Fahrzeuge in Kürze auf einem Parkplatz abstellen. "Die Wasserbecken der ehemaligen Panzerwaschanlage werden zugeschüttet, auf dem Gebiet sollen Parkplätze für etwa 50 Fahrzeuge entstehen", erklärt der Projektmanager. Und auch in Sachen Natur sieht es gut aus.

Früher diente die Wentorfer Lohe der Bundeswehr als Standortübungsplatz. Nach dem Rückzug der Truppen hat die Natur das Kommando übernommen. Das 324 Hektar große Gebiet ist zum Stiftungsland erklärt und damit zum Naturparadies für Spaziergänger, Reiter und Radler geworden. Rund 40 Menschen machten sich am vergangenen Freitagnachmittag bei einer Wanderung durch das "Nationale Naturerbe und Stiftungsland Lohe" auf Schusters Rappen auf den Weg, um zu schauen, was sich inzwischen getan hat. Denn obwohl die Natur immer mehr Raum erobert, finden auch Pferde, Reiter und Hunde Platz.

Der breite Weg, der von der ehemaligen Panzerwaschanlage am Eingang bis nach Wohltorf führt, wird inzwischen als offizieller Rad- und Wanderweg, aber auch durch Reiter genutzt. Ebenso der Weg, der parallel zum Wohltorfer Weg verläuft. Auf diesen beiden Wegen heißt es natürlich Rücksicht nehmen. Auf dem Weg oberhalb des "Offenen Klassenzimmers" können Ross und Reiter nach Herzenslust auch mal richtig "Stoff" geben, dieser Weg ist genauso wie der Weg oberhalb der "Wohltorfer" Streuobstwiese zum Reitweg erklärt worden. "Hier können Reiter mit ihren Pferden auch mal galoppieren, da beide Wege reine Reitwege sind", erklärt Bernd Struwe-Juhl.

In Sachen Natur musste noch etwas Entwicklungshilfe geleistet werden. So konnten die Obstbäume auf den Streuobstwiesen die Trockenheit im Juli gut überstehen. "Das Wurzelwerk ist noch nicht sehr dicht, daher wurden etwa 4000 Liter Wasser herbeigeschafft, um die jungen Bäume zu wässern", berichtet Struwe-Juhl. In Sachen Renaturierung "Urwald" sieht es gut aus. Fichten wurden gerodet und durch 3000 Bäume, darunter Buchen, Eichen und Vogelbeeren ersetzt.

Eine Übersichtskarte sowie Flyer können über das Internet unter