Reinbek
(hof).
Der Trend aus Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes hat Deutschland längst erreicht. Jetzt zieht auch in die Schlossstadt ein Hauch von Orient ein und lässt Am Rosenplatz Rauchwolken mit exotischen Tabakdüften aufsteigen. Shisha-Rauchen ist in. Jeder zehnte Jugendliche zwischen 12 und 19 greift mittlerweile regelmäßig zur Shisha genannten Wasserpfeife, hat der Leiter der Suchtprävention in der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, Peter Lang, festgestellt. Es sei allerdings ein Mythos, dass Wasserpfeife-Rauchen weniger gefährlich ist, weil das Wasser die Schadstoffe herausfiltert.

Doch Jugendliche sind auch nicht die Zielgruppe von Susan Parali. Denn für die gilt auch in der Shisha-Bar das Jugendschutzgesetz. Erwachsene können in dem Raucherrefugium dagegen ungestört zum Tabak greifen und das gemeinsame Rauchen einer Wasserpfeife als Symbol der Gastfreundschaft genießen.

Vor einer Woche hat Susan Parali ihre Shisha-Bar Am Rosenplatz 5 eröffnet, sachlich mit Ledersesseln eingerichtet, ganz ohne Orient-Schnick-Schnack. Die gebürtige Syrerin, die im Alter von einem Jahr nach Deutschland kam, hat den Gastro-Beruf als Kauffrau für Verkehrsservice bei der Deutschen Bahn von der Pike auf gelernt. Sie wollte sich selbstständig machen und da bot sich Reinbek einfach an: "Schließlich wohne ich hier seit zwei Jahren.", sagt die 26-jährige Gastronomin.

Auch Zigarren sind im Sortiment der neuen Cocktail & Smokebar "Palmyra" sowie alle möglichen heißen und kalten Getränke. Die Shisha-Bar ist nach der alten Oasenstadt in Syrien benannt.

Während in den Abendstunden ein jüngeres Publikum die Bar bevölkert, sind es nachmittags auch ältere Reinbeker, die dort ihren Kaffee oder auch ein kaltes Getränk genießen. "Ich freue mich, dass es hier jetzt eine Shisha-Bar gibt", sagt etwa eine 21-Jährige. Auch ihre Freundin, mit der sie in der Bar chillt, ist froh, dass es einen neuen Treffpunkt für junge Leute in der Stadt gibt.

Beim Shisha-Rauchen wird der Tabak nicht wie bei der Zigarette angezündet und direkt eingesaugt. Stattdessen wird feuchter Tabak, der häufig mit Frucht-Aromen versehen ist, mit Kohle erhitzt. Der Rauch wird danach durch einen Wasserbehälter gezogen.