Aumühle
(ru).
Sechs Monate war die Fürst Bismarck Mühle geschlossen, jetzt hat Kathrin Mallonn das Traditionsrestaurant am Mühlenteich wieder eröffnet. Das Restaurant und das Obergeschoss wurden umgebaut. Hier stehen acht moderne Zimmer für die Gäste bereit. Die Eröffnung musste mehrfach verschoben werden, deshalb gab es jetzt ein "Soft-Opening", denn die Bauarbeiten sind noch nicht vollständig abgeschlossen.

Bereits in der Bauzeit blickten Stammgäste durch die Fenster und ließen sich über die Baustelle führen, weil sie wissen wollten, wie sich "ihre" Bismarck Mühle verändert. Kathrin Mallonn (46) ist Gastronomin aus Leidenschaft: "Seit meiner Ausbildungszeit arbeite ich in Restaurants und Hotels." Sie hat in diversen Betrieben die Planung und Umgestaltung begleitet und kann nun ihre eigenen Ideen verwirklichen.

Der Wunsch nach Selbstständigkeit war seit Jahren da, nur das richtige Objekt fehlte. "Ende Oktober war ich auf eine Ausschreibung aufmerksam geworden", erzählt sie. Das Objekt war beschrieben, allerdings nicht mit genauer Ortsangabe. An ihren ersten Besuch in Aumühle erinnert sie sich genau: "Es war ein grauer Herbsttag im vergangenen Jahr." Von der idyllischen Lage des Restaurants war sie begeistert, von der Inneneinrichtung und dem Gesamtzustand nicht. "Aber ich habe erkannt, wie viel Potenzial in der Bismarck Mühle steckt", sagt die neue Inhaberin.

Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Altes und Neues zu verbinden und dabei die Tradition zu wahren. Hell gestrichene Holzbalken harmonieren mit Wänden in dezenten Grautönen, viel Holz und Naturtönen. Vertrautes wie der historische Tresen ist geblieben, allerdings in neuer Optik. "Dinge, die gut funktionieren, soll man nicht verändern", weiß Mallonn aus Erfahrung.

Deshalb gehört auch ein imposanter historischer Stuhl mit aufwendigen Schnitzereien an der Lehne weiter zum Mobiliar. Der Namensgeber der Mühle ist ebenfalls in allen Räumen präsent. Noch lehnen die Bilder und Porträts Otto von Bismarcks an den Wänden. Für ein ovales Porträt hat Kathrin Mallonn neben dem Tresen einen Platz gefunden.

Immer wieder passiert es, dass Stammgäste das Restaurant betreten und wegen der neuen Optik kurz stutzen. Ein Mann in Wanderkleidung betritt die Mühlenstube, wirft einen Blick in den Raum hinter dem Tresen und geht zufrieden. "Ich wollte nur gucken, ob das Bismarckbild noch da ist", richtet er einen Gruß an die verdutzte Inhaberin und ist wieder weg. "Meine Gäste haben so viele Tipps, welches Bier und welchen Schnaps ich auf die Karte setzen und wo ich die Bilder aufhängen soll, dass ich sie manchmal ausbremsen muss", sagt Mallonn, die möchte, dass die Bismarck Mühle für die Gäste das zweite Wohnzimmer wird.

Unterstützung gibt es dabei vom neuen Team. In der Küche hat Küchenchefin Solveig Jürgensen das Sagen. Die 30-Jährige setzt auf die klassische Küche, modern interpretiert. Die Ware stammt von regionalen Lieferanten. Serviceleiter Julian Wengorz kümmert sich um die Wünsche der Gäste. Um die Getränkeempfehlung kümmert sich Kathrin Mallonn selbst. "Wein ist mein Steckenpferd." In ihrer Freizeit geht Kathrin Mallonn gern segeln, nur für dieses Hobby bleibt jetzt wenig Zeit.

Fürst Bismarck Mühle, Mühlenweg 3, 21521 Aumühle, Telefon: (0 41 04) 20 28.