Von Katrin Bluhm

Reinbek.
An die 300 000 Euro hat der Zweckverband Südstormarn jetzt in die Hand genommen und ein sogenanntes Retentionsbecken für die Röhbrookbek in Ohe gebaut. Im Gegensatz zum Regenrückhaltebecken fällt dieses Becken trocken. Das Bächlein sollte jedoch nicht unterschätzt werden, es nimmt das Oberflächenwasser des Baugebietes Am Röhbrook und Röhbrookring auf und schwillt bei starkem Regen gehörig an.

Das hat die Untere Wasserbehörde des Kreises bereits bei der Planung der Baugebiete Anfang 2006 vorausgesehen und dem Zweckverband den Auftrag erteilt, "für ein geregeltes Abfließen des Oberflächenwassers" in die Bille zu sorgen.

"Neubaugebiete gehen stets mit der Versiegelung des Bodens einher. Das Wasser kann nicht mehr wie vorher zum Beispiel im Acker versickern, sondern muss abgeleitet werden. Das müssen wir über kurz oder lang organisieren", erläutert Verbandsvorsteher Manfred Klatt. "Hier haben wir ein Becken ausbaggern lassen, das dem gerade durchfließenden Bach Platz für etwa 2800 Kubikmeter Wasser lässt. Steigt der Pegel, hindert ein Schott in einem sieben Meter langen, 17 Tonnen schweres Drosselbauwerk aus Beton das schnelle Abfließen", sagt Klatt.

Ausgebaggert wurden gut 5500 Kubikmeter Erdreich und übrigens gleich wieder in der nahe gelegenen Kieskuhle verfüllt. "Den Mutterboden haben wir vor Ort gelagert. Den verbauen wir wieder, nachdem wir das ganze Becken profiliert haben", berichtet Steve Erdmann, Polier des Tief- und Kulturbaus Schwerin (TuK). Er wird unter anderem noch dafür sorgen, dass das Becken tatsächlich trocken fällt, wenn es nicht regnet. "Das ist der Auftrag. Es soll hier im Interesse der Anlieger kein Tümpel entstehen", sagt Stefan Martens, Ingenieur des Zweckverbandes. Ebenso betont er, dass die Zuwegung, die durch die schweren Fahrzeuge und Bagger gelitten hat, wieder hergestellt wird.

Was Klatt und Martens richtig bedauern, ist, dass sie um das fertige Becken einen Industriezaun stellen müssen. "Diese technischen Bauwerke müssen gesichert werden. Auch wenn es uns unverständlich ist. Zumindest wird der Zaun grün", versucht Klatt die Anwohner zu trösten, die statt wie bisher auf ein Getreidefeld auf das gesicherte Becken schauen werden.

Die Bauarbeiten sollen noch im Juli abgeschlossen sein. Davor wird allerdings noch Gras gesät.