Reinbek (kb/sho). Marderhunde sehen putzig aus. Wie eine dunkelbraun-beige Mischung aus Waschbär und Terrier.

Reinbek (kb/sho). Marderhunde sehen putzig aus. Wie eine dunkelbraun-beige Mischung aus Waschbär und Terrier.
Doch wirklich zu Gesicht bekommen das nachtaktive Tier nur wenige. "Ich habe erst vor wenigen Tagen meinen ersten Marderhund gesehen und hielt ihn zunächst für einen Waschbären. Denn das Tier hatte zuvor ein Bad genommen", sagt Reinbeks Förster Fritz Ole Wolter. Kurz darauf sah er den zweiten Marderhund - allerdings überfahren. Das Tier lag tot an der Sachsenwaldstraße.

Doch bei allem Bedauern für das Opfer des Straßenverkehrs - die Tiere, die samt Schwanz 90 Zentimeter lang, bis 50 Zentimeter hoch und bis zehn Kilo schwer werden, sind nicht gut gelitten. Die Zuwanderer aus dem Osten haben in Deutschland kaum natürliche Feinde, vermehren sich rasant. Zwei Würfe pro Jahr mit bis zu acht Jungen sind keine Seltenheit. Die Tiere fressen alles, was ihnen zwischen die spitzen Zähne kommt, Beeren und Nüsse wie auch Mäuse, Insekten, Eier und Küken, ebenso Junghasen und Fische. Selbst vor Kröten und Schnecken machen sie nicht Halt. Verschwinden wird der Marderhund, der seit 1960 in Deutschland nachgewiesen ist, nicht mehr. Wolters: "Ich sehe das kritisch, viel ändern lässt sich nicht."