Aumühle (tv). Dieses kleine Orchester ist sich etwas schuldig. Denn das “Hamburger Streichsextett“ setzt sich aus Musikern der Philharmoniker Hamburg und der Hamburger Symphoniker zusammen.

Aumühle (tv). Dieses kleine Orchester ist sich etwas schuldig. Denn das "Hamburger Streichsextett" setzt sich aus Musikern der Philharmoniker Hamburg und der Hamburger Symphoniker zusammen.
Im Rahmen der Bergedorfer Musiktage hatten diese sich daher zwei Perlen der Romantik für ihr Konzert in Aumühle ausgewählt. Zur perfekten Einstimmung hatte Schirmherrin Fürstin Elisabeth von Bismarck vorab zum Sektempfang in den Park von Schloss Friedrichsruh eingeladen. Einem streckenweise atemlosen Publikum servierten dann Istvan Lukacs und Alla Rutter (Violine), Martin Blomenkamp und Daniela Frank-Muntean (Viola) sowie Tadao Kataoka und Ute Leschhorn-Kataoka (Violincello) am Freitag im Bismarck-Mausoleum anspruchsvolle Werke von Antonin Dvorak und Pjotr Tschaikowski - meisterlich und bis auf den letzten Notenstrich aus einem Guss.

Tschaikowskis "Souvenir de Florence" (Erinnerung an Florenz) in d-Moll ist das einzige Streichsextett des russischen Komponisten. Es entstand in ersten Fragmenten 1890 während Tschaikowskis Reise in die Toskana-Metropole, wo er mit seiner Oper "Pique Dame" schneller als erhofft vorankam. Zurück in der russischen Heimat vollendete er zwei Jahre später das Werk. Seine Erinnerung an die großartige Zeit in Italien macht das Sextett zu einem der lebensbejahenden Tschaikowski-Werke, dessen emphatische Züge die sechs Hamburger Streicher gekonnt herausstellten, ohne zu überzeichnen.

Dvorak schrieb sein Streichsextett A-Dur in nur zwei Maiwochen 1878 in Prag. Nach ersten internationalen Erfolgen mit den Slawischen Tänzen und Slawischen Rhapsodien betont der Komponist auch hier seine tschechische Herkunft, kokettiert förmlich mit leichtfüßigen Wechselläufen nach fis-Moll und cis-Moll, die das Hamburger Streichsextett mühelos in ein großes Ganzes aufgehen ließ.