Aumühle(st). Verdächtige und ein Messer hat die Polizei gefunden - nun fehlt das Opfer: Das Gesuch der Bundespolizei aus Kiel ist ungewöhnlich.

Aumühle(st). Verdächtige und ein Messer hat die Polizei gefunden - nun fehlt das Opfer: Das Gesuch der Bundespolizei aus Kiel ist ungewöhnlich.
"So etwas kommt selten vor", räumt Polizeihauptkommissar Gerhard Stelke, Sprecher der Bundespolizei, ein.

Seine Kollegen von der Landespolizei hatten am Sonnabend, 6. Juni, um 6 Uhr früh einen Hilferuf per Telefon vom S-Bahnhof Aumühle entgegengenommen. Ein Mann war in der S-Bahn zwischen Friedrichsruh und Aumühle von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht worden. Der Täter und seine zwei Begleiter sollten sich noch in der Nähe des Bahnhofs aufhalten. Tatsächlich konnte die Polizei einen 21-Jährigen, einen 24-Jährigen und einen 30-Jährigen fassen, auf die die Beschreibung passte. Einer von ihnen hatte ein Messer in seinem Rucksack. Als ein Beamter die Handynummer zurückrief, von der der Notruf ausgegangen war, stellte sich heraus, dass das Opfer sich am Bahnhof ein Handy geliehen hatte. Dessen Besitzer kannte den Anrufer nicht und hatte die Tat selbst nicht beobachtet.

Die Landespolizei übergab den Fall an die für Bahnangelegenheiten zuständige Bundespolizei. "Bis auf die vage Zeugenaussage haben wir leider nicht viel", sagt Gerhard Stelke, die Faktenlage sei dünn. "Deshalb suchen wir jetzt dringend den Anrufer, der bedroht worden ist, oder weitere Zeugen, die die Tat in der Bahn gehen haben." Sonst könne keine Anzeige wegen Bedrohung erstattet werden. Sie können die zuständige Polizei telefonisch unter (04 31) 9 07 10 erreichen.