Von Stephanie Rutke und Susanne Holz

Wentorf
. Kunst und Kultur bringen Menschen miteinander ins Gespräch - davon ist Wentorfs Pastor Mirko Klein überzeugt. Umso mehr freut es ihn, dass es am vergangenen Wochenende und in dieser Woche bei der mittlerweile weit über die Gemeinde hinaus bekannten Wentorfer Kulturwoche viel Gesprächsstoff gibt. Theaterstücke, Ausstellungen, Konzerte, kreatives Arbeiten, Lesungen, Zirkus und Tanz - das Angebot ist überwältigend.

"Das Schöne ist, dass sich die Menschen hier noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen", so Pastor Klein. Dass viele Wentorfer wahre Künstler sind, Schauspieltalent besitzen oder exzellenten Kuchen backen können, ahnte man bislang oft nicht. "Die Kulturwoche ist einfach ein Highlight im Gemeindeleben, das über die Veranstaltungswoche hinaus positiv wirkt."

Auch Bürgervorsteher Andreas Hein bekommt beim Blick auf das Programmheft glänzende Augen. Er hat sich am Sonnabend am Lagerfeuer der Waldkinder Stockbrot schmecken lassen, lauschte gestern nach dem Open-Air- Gottesdienst im Casinopark den Klängen des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Wentorf/Börnsen, der Reiterlichen Jagdhornbläser sowie dem Posaunenchor und war am Freitagabend begeisterter Gast beim Eröffnungskonzert, das syrische Flüchtlinge gestaltet hatten.

Organisatorin Sybille Marks und ihr Team begrüßten mit ihm 160 weitere Gäste, die das emotionale Konzert mit dem "Ensemble Cammelia" aus Bremen erlebten. Am Ende gingen viele mit der Gewissheit nach Hause, dass Musik auch ohne Worte verbindet und dass man das Gefühl Heimweh in wunderschöne Melodien umsetzen kann. "Ich bin immer ganz gerührt, wenn ich diese Musik höre", sagte auch Sybille Marks.

Am Sonnabend wurde den Wentorfern Kunst im wahrsten Sinne schmackhaft gemacht. Alexa Binnewies, Grafikerin und Mitglied im Organisationsteam der Kulturwoche, hatte ihren Garten für eine Gemeinschaftsausstellung geöffnet. Zwischen blühenden Rosen saßen die Gäste an Tischen, genossen Kunst und vorgelesene Kurzgeschichten. Die beiden Töpferinnen Gesa Wulff-Hodt und Kerstin Bode hatten nicht nur Keramik, sondern auch hausgebackenen Kuchen mitgebracht. Im Atelier präsentierte Claudia Grundmann ausgefallene Schmuckstücke, Constanze Hellthaler Nadel- und Fadenwerke und Conny Jenckel Fotografien. Schon von weitem leuchteten dem Betrachter die großen Mohnbilder von Alexa Binnewies entgegen. Sie sammelte zudem Spenden für das von Bergsteiger Rüdiger Nehberg ins Leben gerufene Projekt "Target". Es kämpft dafür, dass Mädchen nicht beschnitten werden. "Ich habe Becher mit einem Entenmotiv bedrucken lassen, die ich verkaufe", so Binnewies. Am nächsten Wochenende öffnet das Gartencafé erneut. Dann ist die Künstlerin Lotte Rutkowski mit Papiergestaltung zu Gast.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, findet das gesamte Programm unter