Wentorf
(sho).
Der bekannteste Tresen der Gemeinde zieht um. Roland Pump und seine Familie packen nach 31 Jahren an der Berliner Landstraße die Umzugskisten und verabschieden sich von der Imbiss-Oase in der Hausnummer 4. Doch Freunde von leckerer Hausmannskost, guten Gesprächen und familiärer Atmosphäre müssen nicht für immer Abschied nehmen. Die Oase eröffnet am 15. August ein paar Meter weiter in Meyers Café. Und eins verspricht Wirth Pump schon jetzt: "Das Essen wird wie immer schmecken und gemütlich wird es auch." Während er im neuen Domizil alles für Croques, das beliebte Rumpsteak, Bauernfrühstück oder Salate vorbereitet, kreist über seinem alten Lokal die Abrissbirne. Dort wird neu gebaut.

Viele Stammgäste werden am morgigen Sonnabend mit Wehmut zur großen Abschiedsparty (ab 20 Uhr) in die alte Oase kommen. Die meisten bezeichnen den Imbiss als zweites Wohnzimmer. Wer immer durch die Tür kommt, wird herzlich in die Theken- und Schlemmergemeinschaft aufgenommen. "Man fühlt sich gleich wie zu Hause", hat auch Stammgast Heino Beckmann (64) festgestellt. Gern plaudert er am Tresen mit Alt-Wirt Hermann Pump. "Er hat jeden Tag was zu erzählen, hier ist immer was los", sagt der 64-Jährige. Wie er wird auch Dieter Meyer Familie Pump die Treue halten und sein Bier und einen Imbiss an anderer Stelle nehmen - genau genommen dort, wo er selbst fast 50 Jahre lang Gäste begrüßte.

"Ich werde das Mobiliar von Meyers Café übernehmen. Die Räume komplett umzugestalten lohnt sich nicht. Schließlich wird Meyers Café auch in ein bis anderthalb Jahren abgerissen, damit dort ebenfalls neu gebaut werden kann", erklärt Roland Pump. Jedoch: "Dann werde ich unten in das neue Gebäude mit meinem Imbiss ziehen."

Seit 1995 verwöhnt der 41-Jährige seine Gäste mit leckeren Speisen. Kein Wunder, ist er doch gelernter Koch, hat unter anderem lange im Waldhaus Reinbek gearbeitet. "Dann sollte ich bei meinen Eltern im Imbiss Blumen gießen, sie waren im Urlaub. Als ich dann allein dort stand, habe ich gespürt, dass ich ihn weiterführen möchte", so Pump. Mittlerweile führt er auch das Restaurant "Die Alte 16" an der Hamburger Landstraße. Für die Abschiedsparty wünscht er sich eines: eine rappelvolle Bude und richtig gute Stimmung.