Reinbek
(sho/daf/hof).
Wer feiert, ist hungrig. Das weiß niemand besser als Marion Hell. Die 140 Frikadellen, die die 65-Jährige für das Stadt- und Schützenfest zum 777. Geburtstag Reinbeks gebraten hatte, waren schon Sonnabendmittag alle verputzt. Und auch die Schaschlik-Spieße gingen an ihrem Imbisswagen weg, wie warme Semmeln. Ihr Resümee nach drei Tagen Party auf der Festwiese in Schönningstedt: "Super Stimmung, fröhliche Gäste, entspannte Atmosphäre." Die letzte Bratwurst ging am Freitag um 3.30 Uhr über ihren Tresen, auch am Sonnabend purzelten die letzten Gäste erst im Morgengraun aus dem Zelt.

"Tolle Party", sind sich all jene einig, die an beiden Abenden die Nacht zum Tag machten und mit den Bands The White Lines, The Teen Beat Band und den Crazy Crackers feierten. Auch bei der Schlager- und Oldie-Nacht war das Zelt bei DJ Michi Wittig und der Top-40-Band Showdown gut besetzt. Tagsüber genau wie abends immer mittendrin: Bürgermeister Björn Warmer. "Das Fest ist klasse, und ich genieße es, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen", sagte er.

Wer den Freitagabend gut überstanden hatte, konnte seine Geschicklichkeit am Sonnabendmorgen beim Sprung über Heuballen und Autoreifen testen. 50 Hindernisläufer folgten dem Startschuss, den die TSV Reinbek um 11 Uhr gegeben hatte. Weiter so!" "Nicht nachlassen!" "Schneller!" Lautstark wurden die Läufer angefeuert. "Es ist kein Hochleistungswettbewerb, der Spaß soll im Vordergrund stehen", sagte Marianne Stuckenbröker (62) aus dem Team "Rotkäppchen". "Unser Team haben wir aus einer Laune heraus beim Frauenstammtisch zusammengestellt", erzählte die Oherin, die gemeinsam mit ihrer Tochter Nicole Albers (37) und acht weiteren "Rotkäppchen" die zwei Kilometer lange Hindernisstrecke mit reichlich Spaß hinter sich ließ. 17 Minuten brauchten die Frauen, um ins Ziel zu kommen.

Wer nicht schwitzen, sondern lecker essen oder die Kinder beschäftigen wollte, war auf dem Festplatz richtig. Tanzvorführungen, Karussell, Kinderschminken, Hüpfburg - für jeden war etwas dabei. "Wir sind hier, weil unsere Tochter Millie einen Auftritt mit der Tanzschule Schaper hatte", sagte Tanja Jahnke. Sie war gleich mit drei Kindern, Oma Sylvia Müsing und Familienvater Torsten gekommen. Peggy Müller kam mit Tochter Shanice (4) nicht weit. Die Kleine wollte unbedingt einen Zwischenstopp beim Kinderschminken einlegen.

Für die jüngsten Besucher und ihre Eltern gab es bei der Vereinsschau am Sonntag einiges zu bestaunen. Die Feuerwehr und das DRK hatten ihre Wagen und Technik aufgebaut, die Pfadfinderinnen hatten für das Stockbrot ein Lagerfeuer entfacht, und bei den Fünfkämpfern des SC Wentorf konnten zielsichere Besucher mit dem Laserpointer auf Hindernisse schießen und sich bei Nachwuchs-Athletin Karolin Kinzl (13), Karsten Hofmann und Jens Köpke Tipps holen. Um 17 Uhr wurde dann das Geheimnis gelüftet, wer bei den Schützen den Vogel abgeschossen hat: Konrad Strauß.