Reinbek
(voe).
"Holsteiner Alltag" mag sich unspektakulär anhören. Weiß man, dass dahinter eine Hausmacher Grützwurst an Kartoffelpüree, Speckstibbe und Preiselbeer-Apfelmus stecken, kann sogar ein "Alltag" mal Lust auf Mehr machen. Noch bis Mitte September ist das Gericht in Prahls Gasthof in Ohe bestellbar - entweder in der "Premium"-Ausgabe für 13,50 Euro oder als "Gourmet"-Angebot für 19,50 Euro. Wieder einmal läuft die Aktion "Schleswig-Holstein is(s)t lecker - Stormarn tischt auf", für die der Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) jetzt im Schloss den Startschuss gab.

Ziel der 16 teilnehmenden Gastronomen ist es, mit regionalen Gerichten auf der Tageskarte Touristen für den Kreis Stormarn zu begeistern. Reinbeker Mitstreiter sind neben Prahls Gasthof und Niemann's Gasthof (Silk) auch erstmals das Restaurant im Schloss. Und das lockt mit dem Gericht "Roastbeef und Sauerfleisch streiten um die Bratkartoffeln".

Vor der Verkostung kulinarischer Stichproben sah der Dehoga-Kreisvorsitzende Dirk Steenbock Hotels und Gaststätten in "schwierigem Fahrwasser". Erst kürzlich habe ein Betrieb in Siek schließen müssen. "Nicht der Mindestlohn von 8,50 Euro macht uns zu schaffen, sondern der Rattenschwanz, der damit verbunden ist", erläuterte Steenbock den Gästen. Zudem sei im Dezember nun auch noch die Allergenverordnung in Kraft getreten. "Da müssen Sie für einen Räucherfischteller mit Senfsauce eine ganze Bibel schreiben. Insgesamt sind es bei diesem Gericht 14 Allergenstoffe: Angefangen beim Senf, der Spuren vom Sellerie enthalten kann." Steenbock hält das für sinnlos: "Bisher war es so, dass ein Gast selbst auf uns zukam, wenn er allergisch ist. Und das hat bestens geklappt", sagte er.

Ähnlich verärgert zeigte sich Axel Strehl, Präsident der Dehoga Schleswig-Holstein. "Fleißig sein ist in Deutschland nicht mehr erlaubt", sagte er. "Geringfügig Beschäftigte dürfen ohne zeitlichen Ausgleich nur noch 40 Stunden in der Woche arbeiten", beklagte er sich. "Dabei haben wir uns doch für ein flexibles Gewerbe entschieden. Soll ich meinen Gästen sagen, dass sie nach Hause gehen sollen, weil meine Mitarbeiter keine Stunde länger arbeiten dürfen?" Auch Strehl kritisierte die Dokumentationspflicht: "Sie müssen aufschreiben, wann das Frittierfett gewechselt wurde, wann die Abzugshaube gereinigt wurde, oder ein Mitarbeiter ein Pflaster aus dem Schrank geholt hat."

Beim Büfett war der Frust aber schnell wieder vergessen. Die Gerichte aller 16 Restaurants sind im Internet unter