Von Katrin Bluhm

Reinbek.
Eine Zeitreise zu unseren Vor-Vorfahren, genauer in die Bronzezeit vor gut 3000 Jahren, ist wieder in den Oher Tannen möglich. In dieser Zeit entstanden die Hügelgräber nördlich Ohes. Auf zehn liebevoll und kindgerecht gestalteten Infotafeln soll besonders den Kleinen das "Oher Gräberfeld" nahegebracht werden - sozusagen Archäologie direkt vor der Haustür. Kindergärten und Schulen bekommen Rucksäcke mit Info- und Aktionsmaterial. Der Rundweg ist für Erwachsene nicht weniger interessant, dauert etwa eine Stunde und beginnt am Waldparkplatz an der Großen Straße, nördlich von Ohe.

Erster Stadtrat Hans-Helmut Enk eröffnete den Rundwanderweg gestern gemeinsam mit dem Landesarchäologen Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Sponsor Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Stiftung der Sparkasse Holstein, und ihren Teams vor vielen interessierten Bürgern. Enk dankte allen Unterstützern, besonders auch dem Heimatverein Schönningstedt-Ohe, der sich seit Jahren für den Erhalt und die Zugänglichkeit der Hügelgräber einsetzt.

"Der Oher Rundwanderweg mit seinem pädagogischen Konzept ist ein wegweisendes Projekt in Schleswig-Holstein und ein Kleinod der Archäologie", lobte Dr. Claus von Carnap-Bornheim. Er kenne den Rundweg, seit Friedrich-Wilhelm Hasenclever vom Heimatverein in den 1970er-Jahren darüber eine Broschüre veröffentlicht habe. Das Team des Archäologischen Landesamt hat entscheidend an der Gestaltung der Tafeln und Broschüre mitgewirkt.

Jörg Schumacher betonte, wie gern die Sparkassen-Stiftung das Projekt unterstütze. "Ein wesentlicher Grund ist, dass Kinder neugierig gemacht und Heimatkunde vermittelt wird. Hier werden Grundsteine gelegt. Wir werden es intensiv begleiten und schauen, wie es sich entwickelt." Er halte besonders viel von "Billi Buntspecht" als Imageträger. Der kecke Vogel taucht auf den Tafeln und in der Broschüre auf. "Das wird viel Resonanz geben." Schumacher, dessen Stiftung 10 000 Euro spendierte, lobte zudem das Engagement von Sabine Voss, die in der Stadtverwaltung für das Gelingen des Projektes verantwortlich war. "Ich bin überzeugt, dass es ein Erfolg wird", sagte er.

Gern werde die Stiftung auch eventuell entstehende Folgekosten für Verbrauchsmaterial übernehmen. Dabei könnte es sich um den Inhalt der Rucksäcke handeln, die Archäologin Ester Gütschow für die Kindergärten und Schulklassen gepackt hat. "Sie enthalten unter anderem Feuersteinbeile, Feuerstein-Sets zum Feuermachen und Kaurimuscheln zur Schmuckherstellung", erläutert sie das Begleitprogramm, das mit Glück vor den Sommerferien mit einem Aktionstag gestartet werden kann.