Betr.: “Zu teuer Politik stoppt die Fischtreppe“, Reinbek-Seite vom 2. 5. 2015

Betr.: "Zu teuer Politik stoppt die Fischtreppe", Reinbek-Seite vom 2. 5. 2015

Was die Fischtreppe anbelangt, zeigen sich die Gemeindevertreter in Reinbek nicht gerade von ihrer positiven Seite. Seit Jahren redet man davon, geschehen ist bisher nichts. Wenn in einer Zuschrift die Reinbeker Kommunalpolitiker dafür gelobt werden, dass sie sich gegen die Installation einer Fischtreppe und somit gegen die EU wehren, zeigt das eher ihre Aufgeblasenheit und ihr mangelndes Naturverständnis.

Es gibt nun einmal die Wasserrahmen-Richtlinie der EU, die von allen Mitgliedsländern verabschiedet wurde und die dafür sorgen soll, dass alle Fließgewässer (Bäche, Flüsse etc.) so herzurichten sind, dass alle Fische ihre Laichplätze erreichen können. Also gilt das auch für die Bille.

Die Öffnung der Bille in Bergedorf mag noch kein großer Erfolg sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bille in Bergedorf etwa 800 Jahre durch ein Sperrwerk nicht für Fische durchgängig war. Ja, Fische wie Neunaugen, Bachforellen, Aale etc. sollen ihr Durchgangsrecht bekommen. Auch die Natur hat Rechte. Man kann nur hoffen, dass die EU mit aller Kraft die Öffnung der Bille erreicht. Notfalls nach Verhängung einer Strafe.

Die Aussage eines Gemeindevertreters "Wir sollen für nicht vorhandene Fische, nicht vorhandene Millionen in der Bille versenken" ist reiner Populismus. Wenn anfangs des Artikels davon gesprochen wird, dass die EU die Gesamtkostens des Projektes von 2,3 Millionen übernimmt, dann entstehen der Gemeinde keine Kosten, sondern sind lediglich von ihr vorzufinanzieren. Bei 90 Prozent Bezuschussung verblieben 230 000 Euro Rest, da wird dann sicherlich das Land Schleswig-Holstein helfen. Die Aussage eines Mitgliedes (Forum 21), "eine Fischaufstiegsanlage zerstört ein bereits bestehendes Ökosystem", ist Unfug. Die einwandernden Fischarten bereichern es.

Gerd Förster

21465 Reinbek

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