Reinbek (kb). Er läuft der lila Kuh den Rang ab.

Reinbek (kb). Er läuft der lila Kuh den Rang ab.
Der Maikäfer ist mehr in Schoko-Form denn als lebendiges Krabbeltier bekannt. Dies Feldmaikäfer-Männchen "Melolontha melolontha" wirkte morgens etwas verkatert. Er hatte wohl zu lange um die Kuppel einer Pilz-Straßenlaterne getanzt.

Sein Lebenszyklus liest sich spannend: Er krabbelt im April aus dem Boden, ernährt sich von Laubbaum-Blättern und fliegt erst im Mai/Juni zur Partnersuche los. Die "Gattin" überlebt ihn, legt bis zu 100 Eier in feuchte Humusböden und freut sich noch bis sieben Wochen ihres Lebens. Aus den Eiern schlüpfen die Engerlinge, die sich nach etwa vier Jahren verpuppen und bald als dicker Brummer das Erdreich verlassen. Diese Zyklen laufen regional synchron. So sind etwa alle vier Jahre deutlich mehr Käfer zu sehen. Richtige Maikäfer-Plagen gab es früher in einem Turnus von etwa 40 Jahren. 1911 wurden auf 1800 Hektar etwa 22 Millionen Käfer gesammelt.