Reinbek
(sho).
Sport ist kommunikativ - auch ohne Worte. Beim Fußball, Volley- oder Basketball, der Gymnastik oder Judo entsteht schnell Gemeinschaft. Genau aus diesem Grund möchte die TSV Reinbek Flüchtlinge in ihren Verein aufnehmen. "Unser Anliegen ist es, ein Willkommenszeichen zu setzen. Wir möchten für die Menschen, die zu uns kommen, eine Integrationshilfe sein", sagt TSV-Geschäftsführer Rüdiger Höhne. Das Problem: Die Idee kostet Geld, das der Verein allein nicht aufbringen kann.

Der Sportverein hat nun die Stadt um Hilfe gebeten und schlägt vor, dass sie die Kosten von 16 Euro pro Monat und Person für die Asylbewerber übernimmt. Dafür würde die Stadt juristisches Mitglied in der TSV und erhielte im Gegenzug eine vierteljährliche Rechnung mit namentlicher Auflistung der von ihr übernommenen Beiträge.

Einhellig betonten die Politiker im Jugend-, Kultur- und Sportausschuss, wie wertvoll und wichtig die Integration von Flüchtlingen sei. Die CDU findet die Idee sogar so gut, dass sie anbot, die Mitgliedsbeiträge für zwei Flüchtlinge zu übernehmen. "Egal, wie die Diskussion ausgeht, kommen sie auf uns zu", betonte Peter Huschke.

TSV-Chef Höhne geht davon aus, dass von den derzeit angekündigten 150 Asylbewerbern 10, maximal 20 Prozent das Angebot überhaupt nur nutzen würden. Dadurch entstünden der Stadt jährlich Kosten von maximal 6000 Euro. Mit ihrem Vorschlag stieß die TSV Reinbek jedoch auf Bedenken in der Politik. "Wir als Forum 21 denken, dass man dann allen Menschen mit geringem Einkommen eine Mitgliedschaft ermöglichen sollte. Sonst könnte sozialer Unfrieden entstehen", warnte Heidrun Tacke. Der Grüne Jan Schledermann widersprach. "Ich sehe nicht, wo sozialer Unfriede durch Integration entstehen könnte."

FDP-Chef Uwe Rasch meldete Bedenken an für den Fall, dass die Stadt juristisches Mitglied in der TSV werden würde. "Wir müssten ja alle Vereine gleich behandeln und überall Mitglied werden. Zudem glaube ich, dass diese Regelung ein Fass ohne Boden werden könnte. Wir wissen ja gar nicht, wie viele Menschen noch zu uns kommen."

Um weiter über die Sache diskutieren und bessere Ideen entwickeln zu können, meldete Baldur Schneider (SPD) Beratungsbedarf an. Das Thema wurde daher auf eine der nächsten Sitzungen vertagt.

Die Verwaltung kann sich vorstellen, die TSV-Mitgliedsbeiträge über einen Förderfonds, Patenschaften oder das Reinbeker Spendenparlament zu finanzieren.