Von Susanne Holz

Reinbek
. So viel Lob ist selten. Dort, wo sonst Stadtplaner und Architekten den einen oder anderen Rüffel kassieren, herrschte am Dienstagabend die pure Harmonie. Die Baupläne des Reinbeker Landwirts Kai Dusenschön und des Landbesitzers und Elektroinstallateurs Hauke Schröder begeisterten die Politiker im Reinbeker Bau- und Planungsausschuss. Einstimmig winkten sie die bislang erarbeiteten Pläne durch - 140 Geschosswohnungen (30 davon öffentlich gefördert), sieben Doppel- und 19 Reihenhäuser sowie 25 Eigentumswohnungen können auf der sogenannten "Schröders Koppel" am Oher Weg in Neuschönningstedt gebaut werden.

"Diese Planung ist ein Musterbeispiel dafür, wie zügig man zu einem Ergebnis kommen kann", lobte Heinrich Dierking, Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses. Die Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Investoren sei vorbildlich gewesen. Denn schon im Vorfeld habe man versucht, Stolpersteine aus dem Weg zu räumen und Probleme offen anzusprechen.

Einer dieser Stolpersteine war beispielsweise der Lärmschutz. Die Idee, die Häuser locker auf dem Areal zu verteilen, musste wieder fallen gelassen werden. Die geforderten Lärmschutzwerte konnten nicht eingehalten werden - das anliegende Gewerbegebiet ist zu laut.

Nun schirmt ein Häuserriegel mit jeweils vier Geschossen das Areal zum Gewerbegebiet hin ab. Die Wohnungen öffnen sich zu einem ruhigen, grünen Innenhof hin, in dem Sitzgelegenheiten und Spielplätze als Treffpunkt für die Nachbarschaft dienen. Eine ruhige Spielstraße führt durch die Siedlung und ermöglicht es den Bewohnern der Doppelhäuser - alle individuell gestaltet -, zu ihren Grundstücken zu gelangen. Auf diesem Weg können die Jüngsten des Quartiers auch sicher zur nahe gelegenen Schule fahren.

Besonders das sogenannte Mehrgenerationenhaus gefiel den Mitgliedern des Ausschusses. "Es ist ein Paradebeispiel, wie man das gemeinsame Wohnen mehrerer Generationen gut umsetzen kann", freute sich auch Bauamtsleiter Sven Noetzel.

Ein eigenes Blockheizkraftwerk sorgt für die Energie im Viertel, der Großteil der Parkplätze wird an der Straße und nicht im Innenhof liegen.

Planer und Politiker sind sich einig, dass das Viertel kein Fremdkörper in Neuschönningstedt sein wird, sondern die schon vorhandene Bebauung fortführt. "Wir als Forum 21 haben keine Angst vor den 201 Wohnungen. Wir sind sicher, dass der Stadtteil nach neuen Wohnformen geradezu lechzt" sagte Heinrich Dierking und traf damit auf breite Zustimmung. Alle sind gespannt auf den Fortgang des Projektes.