Reinbek (amü). Vor sechs Monaten endete der Deutschunterricht für junge Flüchtlinge vor dem Kirchenasyl in Reinbek blutig.

Reinbek (amü). Vor sechs Monaten endete der Deutschunterricht für junge Flüchtlinge vor dem Kirchenasyl in Reinbek blutig.
Ein Streit eskalierte in einer Messerstecherei. Ab Dienstag, 5. Mai, muss sich dafür jetzt ein 29-jähriger Mann aus Mali vor dem Landgericht Lübeck verantworten.

Ihm wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Vor dem Gemeindehaus soll er mit einem Klappmesser zweimal auf einen 31 Jahre alten Mitbewohner eingestochen haben. Das Opfer musste notoperiert werden. Der Angeklagte sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Für die Hauptverhandlung hat das Gericht fünf Tage vorgesehen und 15 Zeugen geladen.

Ein nichtiger Wortwechsel war damals im Schulunterricht zunächst geschlichtet worden, anschließend draußen erneut aufgeflammt. Zehn Flüchtlinge im Alter von 20 bis 30 Jahren hatten bis dahin harmonisch zusammengelebt. Die Nathan-Söderblom-Kirche hatte für sie vier Schlaf-, ein Wohnzimmer, Küche und Bad im Gemeindehaus als Unterkunft zur Verfügung gestellt. Denn Ende März 2014 mussten die Männer ihre bisherige Bleibe in Bergedorf verlassen. Die Männer waren verängstigt vor Anfeindungen von Neonazis in Sachsen-Anhalt nach Hamburg geflohen.