Jungunternehmer: Drei Reinbeker starten mit Feuerwerk-Inszenierungen jetzt von Hamburg aus durch

. Vor dreieinhalb Jahren haben sie angefangen, es richtig krachen zu lassen. Jetzt greifen drei Jungunternehmer aus Reinbek quasi nach den Sternen. Ihr Start-up "Sternengalerie" ist so erfolgreich, dass sie mit der Vermarktung von spektakulären Feuerwerk-Inszenierungen nicht nur den deutschen, sondern auch den europäischen Markt ins Visier nehmen wollen. Mittlerweile haben Clemens Kemper (28), Simon Hahnkamm (27) und Robert Wittke (29) den Schreibtisch in Reinbek mit einem Büro in der Hamburger Altstadt gewechselt.

"Wir sind zwar blutjung, laufen aber auf 110 Prozent", hatte Clemens Kemper im Oktober 2011 Werbung für die Idee der drei Freunde gemacht. Damals noch im elterlichen Wohnzimmer von Mitstreiter Simon Hahnkamm - an ein eigenes Büro war noch lange nicht zu denken. Jung sind sie immer noch, haben auf die 110 Prozent jedoch noch eine Schippe draufgelegt. "Wir arbeiten mindestens sechs, meistens sieben Tage die Woche", sagt Kemper dreieinhalb Jahre später.

Das Studium haben er und Mitgründer Robert Wittke mittlerweile zu den Akten gelegt. "Ich habe gemerkt, dass ich den Plan B gar nicht brauche, weil Plan A hervorragend funktioniert", sagt Wittke, der das Studium kurz vor der Diplomarbeit beendet hat. Auch Clemens Kemper glaubte so fest an die erfolgreiche Zukunft der Sternengalerie, dass er der Uni den Rücken kehrte. Simon Hahnkamm gab für seine eigene Firma eine Festanstellung als Produktmanager auf.

Der Wunsch, anderen Menschen schöne Momente zu bereiten, treibt die drei Freunde an. Mittlerweile leben sie und drei weitere Festangestellte von dem Geld, das die Firma einbringt. Hinzu kommen zwei Teilzeitkräfte, drei Freiberufler und deutschlandweit 32 staatlich geprüfte Pyrotechniker. Die Idee, Feuerwerke auf Hochzeiten, Abibällen, Firmenfeiern und Geburtstagen anzubieten, hat sich noch weiter fokussiert. "Mittlerweile haben wir uns weitestgehend auf Hochzeiten spezialisiert. Jedes Jahr heiraten rund 375 000 Paare, das ist ein riesengroßer Markt", so Robert Wittke.

Während Clemens Kemper der Fachmann für Organisation und Logistik ist und Simon Hahnkamm derzeit in San Francisco weitere Geschäftsfelder testet, ist der 29-Jährige der kreative Kopf des Trios. Und das treibt so mancher Braut die Tränen in die Augen. Als eine Glückliche im vergangenen Jahr im 20. Stock mit Blick auf die Elbe Hochzeit feierte, ahnte sie nicht, dass in der kleinen, silbernen Schachtel, die sie von ihrem Mann geschenkt bekam, quasi der Auslöser für ein riesiges Feuerwerk gegenüber auf dem Gelände des Musicals "König der Löwen" lag. Mit dem letzten der drei Knacklichter, das sie vor allen Augen brechen sollte, begann auf der anderen Uferseite ein Spektakel, das selbst die Schiffe im Hafen am Ende mit einem Hupkonzert feierten.

Wenn alles klappt und Pyrotechniker, DJ, Hotelpersonal und viele andere Hand in Hand arbeiten, sind die Gründer der Sternengalerie glücklich. "Für solche Momente machen wir die ganze Arbeit", sagt Wittke, der wie seine Freunde stolz auf die Erfolgsbilanz der Firma ist. 2013 arrangierten sie 40 Feuerwerke, 2014 schon 140. "Unser Ziel ist es, 2016 dann 700 Veranstaltungen zu machen", sagt Clemens Kemper.

Ihn und seine zwei Freunde verbindet weit mehr als eine gute Geschäftsidee. Die drei Männer teilen sich zudem noch eine Wohnung und ein gemeinsames Bankkonto. "Uns trennt nichts mehr, wir vertrauen uns blind", sagt Kemper. Die Freundschaft lebe auch davon, dass sich die drei sehr oft gegenseitig überraschen. Erst vor Kurzem hat Robert Wittke seinen Geschäftspartner, Freund und Mitbewohner um 2.30 Uhr in der Nacht geweckt, ihm Reisepass und Visum hingehalten und gesagt: "Los, steh auf und pack deine Sachen. Wir fliegen gleich nach San Francisco, Simon besuchen." Gesagt, getan.

Reisen, feiern und es auch privat mal krachen lassen - das gehört für die drei Jungunternehmer dazu. Danach greifen sie dann wieder mutig nach den Sternen.

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