Pflanzaktion: In Sachsenwaldau und Lohe Stecklinge gesetzt

Wenn "Prinz Albrecht von Preußen" mit "Peter Martens", "Jakob Lebel", "Rosa Claußen" und dem "Finkenwerder Herbstprinz" gemeinsame Sache macht, könnte es sich um ein Theaterstück handeln - oder aber "Apfelpapst" Eckart Brandt hat seine Finger im Spiel. Dem Kenner wird gleich klar gewesen sein, dass die fünf Namen zu alten Apfelsorten gehören. Von diesen und weiteren elf sind gestern 70 Bäume für eine Streuobstweise in Sachsenwaldau gepflanzt worden.

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Jan Schierhorn, Gründer des Sozialprojektes "Das Geld hängt an den Bäumen", liefert die Idee. Die sozialtherapeutische Einrichtung f & w fördern und wohnen, die etwa 150 Menschen mit Suchterkrankungen bei der Eingliederung in die Gesellschaft begleitet, gibt das Land, und die Klienten betreuen unter Anleitung die jungen Bäume. Audi-Nord schließlich finanziert die Bäume, die Eckart Brandt ausgesucht hat.

Petrus meinte es nicht so gut mit den elf gummistiefelbewehrten Audi-Mitarbeitern, den sechs Betreuern von f & w, Jan Schierhorns Team und den sechs Klienten. Die spätere Streuobstwiese verwandelte sich auch dank der 70 Pflanzlöcher schnell in eine Modderwiese. Doch das konnte den Arbeitseifer nicht schmälern.

Apfelexperte Brandt lobte nicht nur den guten Boden, sondern auch das Projekt: "Die Arbeit mit den Apfelbäumen hilft, die Menschen zu erden." Auch Jan Schierhorn, der mit seinem Team im Herbst bereits mit Klienten aus Sachsenwaldau Äpfel für den Most von "Das Geld hängt an den Bäumen" geerntet hat, ist begeistert davon, dass die Idee greift. "Für die Klienten ist es ein großes Glück. Sie wissen, wofür sie hier arbeiten, und übernehmen Verantwortung für die Pflanzen", freut er sich. Antje Kreyenborg begleitet und unterstützt seine Arbeit für Audi-Nord. "Uns ist wichtig, dass wir das Projekt nicht nur finanziell unterstützen, sondern es mit Leben erfüllen." Für Jochen Krull, Leiter der f-&-w-Einrichtung, ist die Kooperation neben dem Angebot für die Klienten auch ein weiterer Schritt auf dem Weg, Sachsenwaldau aus der Isolation am Rande des Sachsenwaldes herauszuholen. "Wir gehören in die Gesellschaft hinein." Und möglicherweise werden 2016 schon knackige Früchte für den direkt gepressten Apfelsaft geerntet werden können.

In der Lohe pflanzt die Stiftung 100 Stecklinge der Silberweide

Ein paar Kilometer weiter wurde mit einer Pflanzaktion in der Lohe vor allem an das Wohl der Bienen gedacht: Die Stiftung Naturschutz setzte in der Lohe mehr als 100 Stecklinge der Silberweide ein. Von dem reichen Angebot an Pollen und Nektar der "Bienenbäume" sollen Insekten profitieren. Die zweieinhalb Meter hohen und drei Zentimeter dicken Steckhölzer wurden mithilfe eine Erdbohrers etwa 70 Zentimeter tief in den Boden gepflanzt.