Debatte: Freie Fläche hinter dem Freizeitbad weckt Begehrlichkeiten - Politik diskutiert am Donnerstag

Die freie Fläche hinter dem Freizeitbad Reinbek weckt Begehrlichkeiten. Während Forum 21 dort langfristig gern Wohnraum für Alleinerziehende, Singles oder ältere Menschen mit kleiner Rente bauen möchte, heißt die Devise bei den anderen Parteien: Wenn möglich frei halten. "Wenn wir dieses Areal jetzt zubauen, haben wir in der Innenstadt keine Fläche mehr, die der Stadt gehört. Das sehen wir als Grüne sehr kritisch", sagt Günther Herder-Alpen. Zudem würde die Fläche derzeit gebraucht, um Mobilheime für Flüchtlinge aufstellen zu können. "Das hat jetzt Priorität. Und was in zehn Jahren ist, weiß niemand", so der Grünen-Fraktionschef.

Die SPD ist zwar genau wie Forum 21 der Ansicht, dass Wohnraum für Menschen mit weniger Einkommen geschaffen werden muss. Von der Fläche hinter dem Freizeitbad ist sie jedoch ebenso wenig begeistert wie die Grünen.

"300 Menschen suchen derzeit in Reinbek eine Wohnung. Und für die müssen wir auch etwas tun. Dabei schwebt uns aber eher eine Fläche an der Feldstraße in Neuschönningstedt vor", sagt SPD-Fraktionschef Volker Müller. Die von Forum 21 favorisierte Fläche sei zu isoliert. "Zudem würden wir uns mit einer regulären Wohnbebauung auch sehr viel Verkehr direkt neben eine Schule und eine Kita holen", sagt Volker Müller.

Scharfe Pfeile schießt derweil die FDP ab. Fraktionschef Uwe Rasch nennt Forum 21 gar "eine bauwütige Fraktion". "Von einem strukturierten Konzept sind derartige Planungen meilenweit entfernt, hier regiert in erster Linie das Prinzip Zufall", so Rasch.

Diese Fläche stelle vor allem auch eine der letzten Flächenreserven für unvorhersehbare Maßnahmen dar, wie zum Beispiel die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen und Mobilheimen. Der Vorschlag der FDP: "Nach unserer Auffassung lassen sich bezahlbare und staatlich geförderte Wohnungen schneller und preiswerter durch Umwidmung vorhandener Wohnungen schaffen", so Rasch.

Die Diskussion kann am Donnerstag, 26. März, weitergeführt werden. Dann steht das Thema auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung (19.30 Uhr, Reinbeker Rathaus, Hamburger Straße 5-7).