Herausforderung: Große Resonanz auf Wettbewerb - Bis Freitag sichten Experten die Entwürfe

Bauamtsleiter Sven Noetzel ist "gespannt wie ein Flitzbogen". Aus ganz Europa - von Griechenland über Spanien und England bis Italien - wurde Interesse an der Planung von Reinbeks neuer Feuerwache angemeldet. 230 Teilnehmer haben ihre Beiträge für den offenen Wettbewerb eingereicht.

"Ich bin schier begeistert über die Resonanz", sagt Noetzel und führt das auch auf den guten Auslobungstext des Stadtplanungsbüros Luchterhandt zurück. Für den Transport der Einsendungen von dessen Firmensitz in der Hafencity nach Reinbek musste die DHL extra einen größeren Paketwagen bestellen. Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen, von heute an werden die Entwürfe von Experten gesichtet. "Das ist logistisch eine riesige Herausforderung", sagt Noetzel. Ausgerüstet mit Fragebogen wird das Team alle Kriterien abgleichen und daraus einen Prüfbericht für die Jury erstellen. Bis Freitag müssen die Mitarbeiter im Rathaus dafür auf ihre Kantine, den Sitzungssaal und den Raum 111 verzichten. Denn dort werden die Pläne für die Beurteilung an Stellwänden ausgerollt.

In der nächsten Runde ist dann am 31. März die Jury aus elf Sach- und Fachpreisrichtern am Zuge. Am 19./20. Juni werden die Pläne, die es weitergeschafft haben und ausgearbeitet wurden, sowie die Modelle ausgestellt. Auch Reinbeks ehemaliger Bauamtsleiter Dr. Dieter Stromburg ist als stellvertretender Preisrichter in der Jury vertreten.

470 Büros hatten Interesse angemeldet

Das große Interesse an der Ausschreibung hatte sich schon vor Bewerbungsschluss abgezeichnet. 470 Architektenbüros hatten sich bei der Stadt registriert und damit ihr Interesse am Planungswettbewerb signalisiert. 230 haben schließlich einen Entwurf eingereicht, fast doppelt so viele, wie Noetzel erwartet hatte. Die große Resonanz macht ihn auch stolz: "Viele Architektenbüros fühlen sich sicher von unserer ansprechend gestalteten Ausschreibung angesprochen." Und die ist in Teilen geradezu poetisch formuliert. "Das neue Haus soll eine Anmutung entfalten, die etwas von der Faszination Feuerwehr vermittelt und mit der sich die Feuerwehrleute identifizieren", heißt es im Auslobungstext.

4,5 bis 5 Millionen Euro wird die Feuerwache kosten. Am 15. Juli steht voraussichtlich fest, welcher Architekt das Rennen macht.