Reinbek (lr). Farbenprächtiger kann die Natur den Frühling im Norden kaum einläuten.

Wer die ersten sonnigen Tage des Jahres in seiner Mittagspause für einen ausgiebigen Spaziergang um den Mühlenteich genutzt hat, konnte bei genauerem Hinsehen schon einige Frühblüher entdecken. Denn das schöne Wetter lässt uns nicht nur endlich die Winterjacke im Schrank ganz hinten verstauen - um sie hoffentlich frühestens erst im Herbst wieder herauszukramen. Die steigenden Temperaturen lassen prompt auch einige knallviolette Krokusse aus der Wiese vor dem Schloss schießen. Wenn zunächst auch nur vereinzelt.

Für Eduard Balzasch ist das dennoch eine erfreuliche Nachricht. "Die Krokusse haben wir damals nämlich während der Sanierung des Schlosses etwa Mitte der 80er-Jahre gesetzt", erinnert sich der Leiter des Amtes für den öffentlichen Raum. "Seitdem blühen viele von ihnen jedes Jahr wieder." Ohne die trichterförmigen Frühlingsboten sähe die Wiese zwischen Schloss und Mühlenteich auch blass aus. Denn neue Zwiebeln setzt die Verwaltung nicht mehr. "Das ist sehr aufwendig, denn wir müssten jede Zwiebel einzeln setzen. Das ist der Stadt zu teuer", bedauert Balzasch. Auf die Natur ist jedoch seit 30 Jahren Verlass.