S21: Notfallmanager entscheidet sich gegen Evakuierung

Ein Kabelbrand am Aumühler Bahnhof hat gestern über Stunden den S-Bahn-Verkehr zwischen Wohltorf und Aumühle lahmgelegt. Gegen 11.15 Uhr hatten Bahn-Mitarbeiter unter der Brücke an der Alten Schulstraße kurz vor dem Bahnhof Aumühle einen Brand in den Kabelschächten bemerkt. An drei Stellen fanden sie wenig später rußgeschwärzte Stellen an der Schachtabdeckung. Schnell waren die Feuerwehren Aumühle und Wohltorf, ein Rettungswagen, die Landes- und Bundespolizei sowie der Notfallmanager der Deutschen Bahn vor Ort. Bevor die Feuerwehren löschen konnten, mussten auf der Strecke der Strom abgeschaltet und eine Wasserversorgung gelegt werden. Eine Geduldsprobe für die Fahrgäste, die bei frühlingshaften Temperaturen rund anderthalb Stunden in den Waggons ausharren mussten. Ein Nahverkehrszug stand im Bahnhof selbst still, die S21 wurde auf Höhe Krabbenkamp ausgebremst. Die Überlegungen, die Waggons zu evakuieren, sei schnell beigelegt worden, sagt ein Bahnsprecher. "Die Fahrgäste sind in so einem Fall im Wagen am sichersten aufgehoben. Bei einer Evakuierung hätten wir zusätzliches Sicherheitspersonal anfordern müssen. Die Menschen selbst hätten mitten im Wald aussteigen und über die Schienen laufen müssen. All das wäre nicht schneller gegangen", so der Bahnsprecher. Stattdessen entschied der Notfallmanager der Bahn, in enger Absprache mit Feuerwehr und Polizei, den Strom kurzfristig wieder anzustellen. Das Ergebnis: ein Kurzschluss. Die Weiterfahrt der S-Bahn nach Aumühle misslang. Der Zug wurde stattdessen rückwärts nach Wohltorf zurückgezogen.

Nach rund 90 Minuten konnte die S-Bahn Richtung Hamburg wieder Fahrt aufnehmen. Im Wohltorfer Bahnhof angekommen, waren viele Passagiere auf den Schienenersatzverkehr umgestiegen, den die Bahn bereitgestellt hatte. Warum es zu dem Kabelbrand gekommen war, stand gestern Nachmittag noch nicht fest.